Mineralogische Sammlung des Universalmuseum Joanneum (Foto: GF) |
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Freitag, 3. Dezember 2010
Dienstag, 30. November 2010
Museumspreis(e). In eigener Sache
Am vergangenen Freitag fand die Verleihung des Österreichischen Museumspreises an das Alpenvereinsmuseum (Innsbruck) statt.
Nach dem Tiroler Museumspreis und der Nominierung für den European Museums of the Year Award für die Endrunde war das der dritte Preis, den das Museum erhalten hat.
Hier eine freundliche Erwähnung im artmagazine, hier der Bericht der Kleinen Zeitung, und hier und hier die Informationen des Österreichischen Alpenvereins selbst.
Nach dem Tiroler Museumspreis und der Nominierung für den European Museums of the Year Award für die Endrunde war das der dritte Preis, den das Museum erhalten hat.
Hier eine freundliche Erwähnung im artmagazine, hier der Bericht der Kleinen Zeitung, und hier und hier die Informationen des Österreichischen Alpenvereins selbst.
Blätterwald (Texte im Museum 152)
Das Frauenmuseum in Hittisau
1995 gab es in Hittisau (Bregenzer Wald) eine Ausstellung über das Kopftuch. Das Kopftuch war schon damals ein symptomatisches Objekt eines 'Kulturkampfes', aber noch nicht ganz so heftig und verbissen, wie heute.
Ich erinnere mich noch an Foto, ich glaube es war eins von Romy Schneider, das mir blitzartig ein paar Einsichten verschaffte; ich mußte lachen, ja, klar, da trägt sie Kopftuch, 5oer-Jahre - und sofort gingen mir Erinnerungsbilder meiner Schwester und ihrer Freundin durch den Kopf. Klar, die hatten alle Kopftücher.
So simpel, so gewitzt kann Museum sein. Klarerweise gab es da auch jeder Menge an Material, Bilder, Texte, die das Thema sortierten, auffächerten, historisierten. Das Kopftuch als Tracht, als Arbeitskleidung, als Zeichen, als Mode...
Vor kurzem habe ich ein paar Fotos wiederentdeckt, die ich jetzt hervorkrame, einerseits um an diese kluge, einfache Ausstellung zu erinnern und damit an die Möglichkeiten, die Museen haben (und kaum nutzen), sich zu aktuellen Fragen mit ihren speziellen Mitteln zu äußern. Andrerseits um mal ein wenig Werbung zu machen für dieses Museum.
Das war mir beim ersten Besuch sofort sympathisch aus einem ganz und gar nicht museologischen Grund: es ist in einem jener modernen Bauten untergebracht, für die die zeitgenössische Architektur in Vorarlberg berühmt ist. Ein unprätentiöser, selbstbewußt in das Ortsbild eingerückter Würfel aus Holz und Glas.
Das Museum besteht aus einem einzigen, unglaublich angenehm wirkenden Raum und einigen ohne Wände anschließenden kleine Annexe (Sitzecke, Büro, Bibliothek).
Das Museum hat kaum eine eigene Sammlung und 'lebt' von seinen Ausstellungen, die alle aus ihrer buchstäblichen Überschaubarkeit Vorteile ziehen - man läßt sich gerne und gründlich auf etwas ein, was einen nicht schon mit hunderten Objekten von vornherein Bildungsanstrengung drohend entgegenhält.
Und wie kommt das (ein) Frauenmuseum nach Hitttisau? Daran ist sozusagen die Museologie schuld. Elisabeth Stöckler hat nach ihrer Ausbildung und nach Absolvierung einer Museologie-Ausbildung nach einer 'Anwendung' ihrer Kompetenzen und Interessen gesucht - und das Museum gegründet. So kann mans auch machen, statt Arbeit zu suchen, sich eine schaffen, und wenns halt nicht anders geht, indem man ein Museum gründet und Direktorin wird. Inzwischen hat sie die Leitung abgegeben und als ich das letzte Mal in Hittisau war, führte mich bereits Stefanie Pitscheider Soraperra, die neue Leiterin, durch die Ausstellung.
Jedes Mal hat sich das Haus (hier die Internetadresse) als gastlich, offen, entspannt gezeigt und jedesmal habe ich die Ausstellungen interessiert besucht.
Und jedesmal habe ich mich amüsiert über die Nachbarschaft, die das Haus erst ermöglicht (und vielleicht auch politisch annehmbar gemacht) hat. Das Frauenmuseum (im ersten Stock) teilt sich den Bau mit der Ortsfeuerwehr (im Erdgeschoss).
Wem das alles zu 'entlegen' vorkommt, dem sei versichert, daß auch ein so kleiner Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln (mit dem Auto sowieso) sehr gut erreichbar ist und daß der Bregenzerwald nicht nur mehrere interessante kleine Museen hat (das Felder Museum in Schoppernau war hier schon mal Gast...) und bekanntlich eine schöne Landschaft, beachtliche Architektur, grandiosen Käse und wunderbare Hotels und Gasthäuser.
Museen 'verrate' ich, Gasthäuser muß jeder selber finden...
Ich erinnere mich noch an Foto, ich glaube es war eins von Romy Schneider, das mir blitzartig ein paar Einsichten verschaffte; ich mußte lachen, ja, klar, da trägt sie Kopftuch, 5oer-Jahre - und sofort gingen mir Erinnerungsbilder meiner Schwester und ihrer Freundin durch den Kopf. Klar, die hatten alle Kopftücher.
So simpel, so gewitzt kann Museum sein. Klarerweise gab es da auch jeder Menge an Material, Bilder, Texte, die das Thema sortierten, auffächerten, historisierten. Das Kopftuch als Tracht, als Arbeitskleidung, als Zeichen, als Mode...
Vor kurzem habe ich ein paar Fotos wiederentdeckt, die ich jetzt hervorkrame, einerseits um an diese kluge, einfache Ausstellung zu erinnern und damit an die Möglichkeiten, die Museen haben (und kaum nutzen), sich zu aktuellen Fragen mit ihren speziellen Mitteln zu äußern. Andrerseits um mal ein wenig Werbung zu machen für dieses Museum.
Das war mir beim ersten Besuch sofort sympathisch aus einem ganz und gar nicht museologischen Grund: es ist in einem jener modernen Bauten untergebracht, für die die zeitgenössische Architektur in Vorarlberg berühmt ist. Ein unprätentiöser, selbstbewußt in das Ortsbild eingerückter Würfel aus Holz und Glas.
Das Museum besteht aus einem einzigen, unglaublich angenehm wirkenden Raum und einigen ohne Wände anschließenden kleine Annexe (Sitzecke, Büro, Bibliothek).
Das Museum hat kaum eine eigene Sammlung und 'lebt' von seinen Ausstellungen, die alle aus ihrer buchstäblichen Überschaubarkeit Vorteile ziehen - man läßt sich gerne und gründlich auf etwas ein, was einen nicht schon mit hunderten Objekten von vornherein Bildungsanstrengung drohend entgegenhält.
Und wie kommt das (ein) Frauenmuseum nach Hitttisau? Daran ist sozusagen die Museologie schuld. Elisabeth Stöckler hat nach ihrer Ausbildung und nach Absolvierung einer Museologie-Ausbildung nach einer 'Anwendung' ihrer Kompetenzen und Interessen gesucht - und das Museum gegründet. So kann mans auch machen, statt Arbeit zu suchen, sich eine schaffen, und wenns halt nicht anders geht, indem man ein Museum gründet und Direktorin wird. Inzwischen hat sie die Leitung abgegeben und als ich das letzte Mal in Hittisau war, führte mich bereits Stefanie Pitscheider Soraperra, die neue Leiterin, durch die Ausstellung.
Jedes Mal hat sich das Haus (hier die Internetadresse) als gastlich, offen, entspannt gezeigt und jedesmal habe ich die Ausstellungen interessiert besucht.
Und jedesmal habe ich mich amüsiert über die Nachbarschaft, die das Haus erst ermöglicht (und vielleicht auch politisch annehmbar gemacht) hat. Das Frauenmuseum (im ersten Stock) teilt sich den Bau mit der Ortsfeuerwehr (im Erdgeschoss).
Wem das alles zu 'entlegen' vorkommt, dem sei versichert, daß auch ein so kleiner Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln (mit dem Auto sowieso) sehr gut erreichbar ist und daß der Bregenzerwald nicht nur mehrere interessante kleine Museen hat (das Felder Museum in Schoppernau war hier schon mal Gast...) und bekanntlich eine schöne Landschaft, beachtliche Architektur, grandiosen Käse und wunderbare Hotels und Gasthäuser.
Museen 'verrate' ich, Gasthäuser muß jeder selber finden...
Sonntag, 28. November 2010
Breaking News Hamburg: Statt dem Ende des Museums, Ende der Politik
Die Koalition von CDU und Grünen ist gescheitert, die Grünen steigen aus. Zum Schwinden des Vertrauens und dem Mißmanegement - zwei Begründungen für den Ausstieg - wurde in den letzten Tagen schon die Kulturpolitik inklusive Museumspolitik gezählt. Der sparwütige Finanzsenator ist zurückgetreten und jetzt ist es ganz aus. Soll man daraus den Schluß ziehen, daß 'Bürgerbeteiligung' - in Hamburg eher Bürgerproteste - tatsächlich politisch etwas in Bewegung bringen können? Dieses Match hat jedenfalls die Politik verloren.
Samstag, 27. November 2010
Freitag, 26. November 2010
Das Altonaer Museum wirbt weiter um Unterstützung
Das Altonaer Museum braucht und wirbt auch weiter um Unterstützung. Der politische 'Kompromiss' hat den Sparzwang zeitlich aufgeschoben und auf mehrere Museen verteilt, aufgehoben ist er nicht.
Deshalb hier der Link zur Webseite des Museums mit allen Möglichkeiten es zu unterstützen:
http://www.altonaermuseum.de/altonaer-museum/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen/ansicht.html?uniqid=2773
Deshalb hier der Link zur Webseite des Museums mit allen Möglichkeiten es zu unterstützen:
http://www.altonaermuseum.de/altonaer-museum/ausstellungen/aktuelle-ausstellungen/ansicht.html?uniqid=2773
Donnerstag, 25. November 2010
Diverse Österreicher (Texte im Museum 149)
Und noch ein Direktorenrücktritt: der des Vorarlberger Landesmuseums
"Der Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, Tobias Natter, wird seinen Mitte Mai 2011 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und das Haus verlassen. Er werde sich selbstständig machen und in Zukunft private Kunstsammler im In- und Ausland beraten, erklärte der 49-Jährige am Donnerstag in einer Aussendung des Landesmuseums."
So lese ich es vor einigen Stunden in der Online-'Presse' und bin einigermaßen verbüfft. Es ist ein Rücktritt - pardon: Verzicht - ohne Begründung, mitten im Prozess des Entstehens eines - baulich wie inhaltlich - 'neuen' Landesmuseums. Erst vor etwa zwei Monaten war, bei einer Präsentation der Pläne Natters, die Welt scheinbar noch in Ordnung. Auch die strukturellen Konflikte mit einer Art Landesholding der Kulturhäuser schienen, Natters eigenen Bekundungen nach, bereinigt.
Wer tritt zurück, der sagen kann: "Die Neuausrichtung des Landesmuseums sei erfolgreich auf Schiene gebracht worden" und damit auf die Ernte dieses Erfolges verzichtet?
Das macht niemand, der sehr ernste Gründe hat. Doch darüber schweigt sich Natter aus. Er muß wissen, daß er mit diesem Abgang eine sehr schwierige Situation schafft. Wenn tatsächlich alles 'erfolgreich auf Schiene ist', dann ist jeder Nachfolger (oder Nachfolgerin) bloß eine Art Nachlaßverwalter mit wenig Spielraum der Profilierung. Natter auf ORF.at: "…. er habe seine Ziele erreicht, das Konzept sei fertig, die Weichen seien gestellt. Sein Nachfolger müsse sich nur noch der Umsetzung widmen." Wenn der Rücktritt aber am Scheitern des Konzepts läge (auch dafür gibt es Indizien), dann hieße es: zurück an den Start. Und ein Nachfolger hätte bei Null oder Nahe bei Null zu beginnen.
So lese ich es vor einigen Stunden in der Online-'Presse' und bin einigermaßen verbüfft. Es ist ein Rücktritt - pardon: Verzicht - ohne Begründung, mitten im Prozess des Entstehens eines - baulich wie inhaltlich - 'neuen' Landesmuseums. Erst vor etwa zwei Monaten war, bei einer Präsentation der Pläne Natters, die Welt scheinbar noch in Ordnung. Auch die strukturellen Konflikte mit einer Art Landesholding der Kulturhäuser schienen, Natters eigenen Bekundungen nach, bereinigt.
Wer tritt zurück, der sagen kann: "Die Neuausrichtung des Landesmuseums sei erfolgreich auf Schiene gebracht worden" und damit auf die Ernte dieses Erfolges verzichtet?
Das macht niemand, der sehr ernste Gründe hat. Doch darüber schweigt sich Natter aus. Er muß wissen, daß er mit diesem Abgang eine sehr schwierige Situation schafft. Wenn tatsächlich alles 'erfolgreich auf Schiene ist', dann ist jeder Nachfolger (oder Nachfolgerin) bloß eine Art Nachlaßverwalter mit wenig Spielraum der Profilierung. Natter auf ORF.at: "…. er habe seine Ziele erreicht, das Konzept sei fertig, die Weichen seien gestellt. Sein Nachfolger müsse sich nur noch der Umsetzung widmen." Wenn der Rücktritt aber am Scheitern des Konzepts läge (auch dafür gibt es Indizien), dann hieße es: zurück an den Start. Und ein Nachfolger hätte bei Null oder Nahe bei Null zu beginnen.
200 Jahre
Mit einer Pressekonferenz der Geschäftsführung wurde das 'Jubiläumsjahr' des Universalmuseum Joanneum gestartet. Bis zur 200. Wiederkehr des Gründungstages im Novemebr 2011 stehen die Veranstaltungen des Museums im Zeichen des Jubiläums.
Bis vor kurzem noch ein Landesmuseum Joanneum, forciert man mit dem Attribut 'universal' die Vielfalt des Museums, das bis auf eine technische und eine historische Sammlung so gut wie alle klassischen Themen des Museums anbieten kann. Parallel zu den vielfältigen Veranstaltungen geht der bislang größte Erneuerungsprozeß des Joanneums weiter, die Sanierung von Gebäuden, die Neugestaltung ganzer Sammlungen und der Neubau einer zentralen Erschließung am ältesten Standort des Museums, zwischen Raubergasse und Neutorgasse.
1811 als von den Ständen verwaltetes, von Erzherzog Johann initiiertes und geleitetes 'Nationalmuseum' gegründet, ist das Museum heute eine GesmbH mit mehreren hundert Mitarbeitern und mehreren Standorten, nicht nur in Graz gelegen.
Das Museum ist, wie es immer wieder gerne selbst versichert, nicht nur eines der größten Museen Österreichs, sondern auch eines der ältesten überhaupt. Vor allem inspiriert von den Wissenschaftsmuseen, die Leopold von Toskana in Florenz gründete, aber auch inspiriert von den Gründungen der Französischen Revolution, gehörte das in seinen Ambitionen ehrgeizige und erstaunliche Projekt zu den frühesten, mit denen die Idee des Museums als Ort kollektiver Identifizierung und öffentlicher Bildung in Europa realisiert wurde.
Bis vor kurzem noch ein Landesmuseum Joanneum, forciert man mit dem Attribut 'universal' die Vielfalt des Museums, das bis auf eine technische und eine historische Sammlung so gut wie alle klassischen Themen des Museums anbieten kann. Parallel zu den vielfältigen Veranstaltungen geht der bislang größte Erneuerungsprozeß des Joanneums weiter, die Sanierung von Gebäuden, die Neugestaltung ganzer Sammlungen und der Neubau einer zentralen Erschließung am ältesten Standort des Museums, zwischen Raubergasse und Neutorgasse.
1811 als von den Ständen verwaltetes, von Erzherzog Johann initiiertes und geleitetes 'Nationalmuseum' gegründet, ist das Museum heute eine GesmbH mit mehreren hundert Mitarbeitern und mehreren Standorten, nicht nur in Graz gelegen.
Das Museum ist, wie es immer wieder gerne selbst versichert, nicht nur eines der größten Museen Österreichs, sondern auch eines der ältesten überhaupt. Vor allem inspiriert von den Wissenschaftsmuseen, die Leopold von Toskana in Florenz gründete, aber auch inspiriert von den Gründungen der Französischen Revolution, gehörte das in seinen Ambitionen ehrgeizige und erstaunliche Projekt zu den frühesten, mit denen die Idee des Museums als Ort kollektiver Identifizierung und öffentlicher Bildung in Europa realisiert wurde.
Dienstag, 23. November 2010
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