Die Debatten um die Sammlung des Waffenhändlers Bührle, die im Neubau des Zürchcher Kunsthauses sozusagen in Gold gewickelt präsentiert wird, hat nun doch Konsequenzen. Die neue Leiterin, erst einige Monate im Amt, leitet eine Wende in der Restitutionsrecherche ein und läßt erst einmal auf die bislang von der Bührle-Stiftung gepflegte Unterscheidung von Fluchtkunst und Raubkunst verzichten. Noch wichtiger ist die angekündigte Neuaufstellung, bei der ein historischer Kontext der Werke und des Schicksal ehemaliger Eigentümerinnen einbezogen werden.
Indes hat die Direktorin eine ungewöhnliche schwache Position gegenüber der Trägerschaft des Kunsthauses, der Stadt und dem Kanton. Und „Polyphonie und Dialog“ als Motto der Neuaufstellungen klingen nun auch nicht grade scharfkantig.
Offen bleibt die Grundfrage: warum die Kulturpolitik von Stadt, Kanton und Land derart massiv auf das „Erbe“ eines nach allem was man wissen kann äußerst skrupellosen Geschäftsmannes setzt.
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