Gastkommentar
Regina Wonisch, MUSMIG Kollektiv
Das Kollektiv MUSMIG fordert ein Museum der Migration
Die Themen
Migration, Flucht, Vertreibung und globale Mobilität prägten die Geschichte des
20. und 21. Jahrhunderts nachhaltig. Sie bestimmen derzeit die Politik und den
medialen Diskurs und europaweit. Dennoch sind diese Fragestellungen kaum in den
(kultur)historischen Museen präsent. Marginalisierte
Narrative wie jene zum Thema Migration finden zwar relativ rasch Eingang in
temporäre Ausstellung, doch selten in die musealen Repräsentationen. Hat ein Museum
jedoch einmal eine „Migrationsausstellung“ gemacht, ist das Thema gleichsam
abgehakt. So betrachtet, schließen „Migrationsausstellungen“ vielfach den
Diskurs, anstatt ihn zu öffnen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma wird vielerorts
in der Gründung von Migrationsmuseen gesehen. Das Kollektiv MUSMIG – Museum der Migration hat sich demselben
Ziel verschrieben. Doch im Unterschied zu anderen Initiativen versteht es sich
vor allem als Ideenwerkstatt. Es braucht
die Forderung nach einem Museum der Migration, um einen breiten
gesellschaftlichen Diskurs um Nationalismus, Rassismus und Migration immer
wieder aufs Neue in Gang zu setzen. Die Auseinandersetzung um ein Museum der
Migration kommt aber nicht umhin, die Institution selbst, also die
Bedingungen der Herstellung musealer Repräsentationen mitzureflektieren, hat
doch das moderne Museum zum Denken in Differenzen und zur Etablierung des
Nationalismus maßgeblich beigetragen. Ist
der Weg zu einem Museum der Migration von
einer lebendigen Auseinandersetzung begleitet, ist er genauso wichtig, wie die
Etablierung des Raumes selbst. Dann ist es vielleicht letztlich egal, ob das
Museum realisiert wird oder Utopie bleibt. Folgerichtig nimmt das Kollektiv MUSMIG
gemeinsam mit dem Archiv der Migration, dem Textfeld
Südost und dem Kulturraum
10 eine wirkmächtige Setzung vor und feiert am 21.
Februar 2020 in der Galerie die Schöne
die Geburt des Museums für Migration, indem es die Debatte um die
Historisierung der Migration zum Thema der Ausstellung macht.
Veranstaltungsankündigung
Die Geburt des Museums der Migration Temporäre Installation, Lectures, Performance
Pressegespräch: Freitag, 21. Februar 2020 | 11:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: Freitag, 21. Februar 2020 | 19:00 Uhr
Dauer: Freitag, 21. 02. – Sonntag, 23.02.2020
VeranstalterInnen: Kollektiv MUSMIG
Das Kollektiv MUSMIG organisiert eine Ausstellung zu einem grandiosen Exponat: dem Museum der Migration, das sich in Reaktion auf die politische Realität, in der es keinen Platz fand, selbst verwirklichen wird. Die Ausstellungsaktion versteht sich als Geburtskanal, durch den Menschen zusammengeführt werden, um sich ihr eigenes Museum zu bauen. Denn eines steht fest: dieses Museum muss zur Welt kommen. Die Ausstellung greift nicht nur die Frage nach der Funktion und dem Fehlen dieses Museums auf, sie gibt auch einen Rückblick auf die Debatten und Widerstände, die die Idee eines solchen Museums in Österreich begleiteten. Zudem stellt die Aktion die Forderung nach einem Museum der Migration in den Mittelpunkt. Sie ist somit ein Ort des Austausches, an dem Forschung, Vernetzung und Vermittlung stattfinden. Sie ist wissenschaftlicher Aktionismus, interventionistische Kunst, Kampagne und Fest zugleich.
Weitere Informationen hier.
Galerie "Die Schöne", Kuffnergasse 7, 1160 Wien, Eintritt frei
Pressegespräch: Freitag, 21. Februar 2020 | 11:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: Freitag, 21. Februar 2020 | 19:00 Uhr
Dauer: Freitag, 21. 02. – Sonntag, 23.02.2020
VeranstalterInnen: Kollektiv MUSMIG
Das Kollektiv MUSMIG organisiert eine Ausstellung zu einem grandiosen Exponat: dem Museum der Migration, das sich in Reaktion auf die politische Realität, in der es keinen Platz fand, selbst verwirklichen wird. Die Ausstellungsaktion versteht sich als Geburtskanal, durch den Menschen zusammengeführt werden, um sich ihr eigenes Museum zu bauen. Denn eines steht fest: dieses Museum muss zur Welt kommen. Die Ausstellung greift nicht nur die Frage nach der Funktion und dem Fehlen dieses Museums auf, sie gibt auch einen Rückblick auf die Debatten und Widerstände, die die Idee eines solchen Museums in Österreich begleiteten. Zudem stellt die Aktion die Forderung nach einem Museum der Migration in den Mittelpunkt. Sie ist somit ein Ort des Austausches, an dem Forschung, Vernetzung und Vermittlung stattfinden. Sie ist wissenschaftlicher Aktionismus, interventionistische Kunst, Kampagne und Fest zugleich.
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