Donnerstag, 5. Dezember 2013
Fundsache. Gegen Eventpädagogik
In der heutigen Ausgabe der WELT kritisiert Tilman Krause die Schließung des profilierten Austellungsortes für Literatur, des Strauhofs in Zürich. Was ihn stört, ist das Projekt, das als Ersatz und Fortschritt politisch annonciert ist. Eine Art Schreibwerkstatt für Jugendliche, an der Krause kein gutes Haar läßt: "Beides – Unter- wie Überforderung – ist Ausdruck jener "Eventpädagogik", die auch in Museen und im Literaturbetrieb ihr Unwesen treibt. Natürlich macht es Kindern Spaß, mit Farben rumzuspielen, und den Kick, dies nicht nur zu Hause zu tun, sondern an einem so eindrucksvollen Ort wie einem Museum, sollte man nicht unterschätzen. Doch da, wo Bilder ausgestellt werden, sollten Kinder etwas ganz anderes lernen: konzentriert ein Kunstwerk zu betrachten, um eine erste Grundlage für das ästhetische Formgefühl sowie für ihr Geschmacksempfinden zu legen und langsam an eine sehr spezielle Welt der Erfahrungen und Genüsse herangeführt zu werden. Das geht auch alles ohne Bohei und Tschingderassabum. Kinder haben nicht nur ein motorisches Bedürfnis, sondern auch eines nach innerer Sammlung. Eltern, die ihren Kindern oft vorlesen, wissen das."
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