„Wolfsbär“ postet zu einem von Stefan Weiß im „Standard“ veröffentlichten Artikel zum „Postenschacher“ am Universalmuseum Joanneum: „ Leute aus der Wirtschaft im Museumsbereich sind leider eine Katastrophe. Leute aus der Wirtschaft glauben sie können einfach alles managen. Das erste was die machen ist einmal den Marketingbereich aufstocken und wissenschaftliche Mitarbeiter kürzen. Denn auf der WU lernt man doch auch wie man Ausstellungen macht und als Bankmensch weiss man natürlich welches Objekt "schön" ist und was "schiarch" ist und damit geignet oder ungeignet ist für die Sammlung. Den Politikern muss man sagen, wiel sie es selbst nicht kapieren: 1. Ein Museum funktioniert nicht so wie eine Bank. 2. In Museen ist kein Platz für politische Versorgungsposten. 3. Das gilt auf Landes- und Bundesebene.
Sonntag, 19. März 2023
Samstag, 18. März 2023
Schockierend: Menschen treffen sich im Museum
Montag, 13. März 2023
Noch ein Museum der sehr fernen Zukunft
Sonntag, 12. März 2023
Ein Museum der sehr fernen Zukunft
Verstehe wer will? (Sokratische Fragen)
Woher weiß ein Ausstellungskurator, daß seine Fragen angenommen, seine Erzählung nachvollziehbar, seine Thesen verstanden werden.
Oder muß das gar nicht sein?
Vermeer, digital (Sokratische Frage)
Die Vermeer-Ausstellung in Amsterdam ist komplett ausgebucht. Interessierten wird als Trost eine Internet-Ausstellung angeboten.
Digitalisierung ist eine überwiegend positiv bewertete Strategie, was die Zukunft von Museen anbelangt.
Würden Sie sich mit dem Internet-Vermeer begnügen. Oder ist das ein absolutes no-go?
Freitag, 10. März 2023
Samstag, 4. März 2023
Freitag, 3. März 2023
Donnerstag, 2. März 2023
Staff only (Texte im Museum 1129)
Mittwoch, 1. März 2023
Das Mission Statement des Heeresgeschichtlichen Museums (Texte im Museum 1125)
Wer derzeit das Heeresgeschichtliche Museum besucht, findet dort noch diesen Grundsatztext, der zwischen Marketing, Mission Statement und Aufgabenbeschreibung einordenbar ist.
Er läßt zunächst keinen Zweifel an der Bedeutung des Museums aufkommen - als ältester Museumsbau Wiens und mit einem herausragendem internationalen Ruf ausgestattet.
Die Charakterisierung als Imageträger und Repräsentationsort des österreichischen Bundesheeres engt die tatsächliche Funktion des Museums auf ein Berufs-Museum ein und unterschlägt die Rolle als historisches Museum, das sich mit österreichischer Geschichte befasst. In dieser Verengung deckt sich der Text überhaupt nicht mit dem, was man in der Ausstellung vorfindet. Da nimmt das Bundesherr (im Haupthaus) eine verschwindend kleine Rolle ein. Was man hier erwarten würde, die Rolle des Museums innerhalb der geistigen Landesverteidigung, fehlt erstaunlicherweise. Welche Beziehung zwischen der Geschichte der kaiserlichen Armee und dem österreichischen Bundesheer besteht, bleibt ungeklärt.
Als Hauptaufgabe wird denn auch die Darstellung der Geschichte des österreichischen Soldaten genannt. Noch dazu mit dem Adjektiv objektiv, einer völlig unhaltbaren scheinneutralen Position, die im krassen Widerspruch zur von vielerlei Ideologien (Patriotismus, Heldentum, Opfermut, Kaisertreue uam.) durchdrungenen Präsentation im Museum steht. Auch die versprochene Konzentration auf den Soldaten wird vom Museumskonzept völlig konterkariert, das Feldherren, Schlachten, Waffen usw. ins Zentrum rückt und den Soldaten weithin als bloße Staffagefiguren zur Vorführung von Uniformen instrumentalisiert. Es ist gerade der Verzicht bemerkenswert über Themen wie Rekrutierung, Einberufung, Motivation oder Erfahrung mit Angst, Verletzungen, Traumatisierung, Tod, Widerstand, Flucht zu sprechen.
Der Rest des Textes führt Quantitatives vor: die schiere Sammeltätigkeit, das hohe Alter der Institution, die Besucherzahl, den Umfang der Sammlung. Qualitativ kann sich das Museum überhaupt nicht selbst beschreiben.
Eine Formulierung einer gesellschaftspolitischen Zielsetzung fehlt vollkommen wie auch eine Positionierung innerhalb der Geschichtspolitik Österreichs. Außer statistisch kommt auch der Ansprechpartner des Museums, der Besucher, nicht vor.
Der Text ist so etwas wie ein Grundsatztext, der die Besucher vor dem Betreten der Ausstellungen über die Haltung des Museums und seine Bedeutung informiert. Mit seinen eben benannten fragwürdigen Formulierung ist es ein Text, der wie ein Symptom einer Erkrankung auf die Gebrechen der Museumsausstellung hinweist. Vieles, was in den vergangenen vier Jahren kritisiert wurde, findet sich, gleichsam spiegelverkehrt, wieder.