Dienstag, 17. September 2019

Das Museum als Krematorium

Herr Schütte, Ihre Architekturmodelle von Museen mit Kaminen und Schloten erinnern an Krematorien. Was läuft falsch im System Museum?
Die Museen können ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden. Früher gab es acht bis zwölf Ausstellungen im Jahr, heute sind es drei bis vier. Für jeden Handschlag gibt es eine Person im Museum. Ich bin immer überrascht, aus wie vielen Kellern oder Kojen da Leute rauskommen. Ich habe schon in den achtziger Jahren geahnt, dass Museen Versorgungsanstalten sind und 96 Prozent der Künstler eben nicht von ihrer Arbeit leben können. Da kam dieser Gedanke vom Museum als riesigem Krematorium, in das die Künstler ihre Arbeiten reinschleppen. Und dann wird das nach Kilo oder Wertstoff abgenommen und verbrannt. Damit wird dann der Behördenturm beheizt, dort ist es schön warm. Die Künstler werden nach Rohstoff belohnt, weil sie sowieso nicht davon leben können.

Der Bildhauer Thomas Schütte im Interview

Admiration


Montag, 9. September 2019

Geordneter Besuch

Historisches Museum Luzern

Chinesischer Museumsboom

Als China die Errichtung von 1000 Museen innerhalb von 10 Jahren ankündigte, konnte ich diese Meldung nicht glauben. Doch es scheint dem Land Ernst zu sein mit dem staatlich geplanten Museumsboom und ein spektakuläres Museum nach dem anderen entsteht. Für welches Publikum, mit welchen Sammlungen, mit welchen kulturpolitischen Zielsetzungen?

Zuschauen in Rot