Montag, 10. Februar 2014
Böse Dinge - ausgerechnet im Hofmobiliendepot
2009 hatte das Werbundarchiv/Museum der Dinge Berlin eine Ausstellung unter dem Titel "Böse Dinge" veranstaltet. Sie basierte auf einer ebenso kuriosen wie - heute - amüsant zu lesenden Streitschrift Gustav Pazaureks "Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe" (1912). Pazaureks pädagogischer Eifer ließ ihn auch 1909 eine Abteilung der Geschmacksverirrung im Stuttgarter Landesmuseum einrichten.
Er erstellte einen Kriterienkatalog, der v.a. funktionelle und gestalterische "Gräuel" erfassen helfen sollte. Das Museum der Dinge untersuchte in ihrer Ausstellung von 2009 (hier ein Post dazu) aktuelle Gestaltungen mit Hilfe von Pazaureks Katalog.
Gräueldinge aus Eigenbesitz können zu Ausstellungsbeginn geschenkt werden und dienen als Versteigerungsobjekte später einem sozialen Zweck. Aber Achtung! Nichts mitbringen, was "lebt, Krach macht, schmutzt, schlecht werden kann oder zum Anziehen ist...".
Hofmobiliendepot/Möbel Museum Wien 19.Februar bis 6.Juli 2014
Er erstellte einen Kriterienkatalog, der v.a. funktionelle und gestalterische "Gräuel" erfassen helfen sollte. Das Museum der Dinge untersuchte in ihrer Ausstellung von 2009 (hier ein Post dazu) aktuelle Gestaltungen mit Hilfe von Pazaureks Katalog.
Gräueldinge aus Eigenbesitz können zu Ausstellungsbeginn geschenkt werden und dienen als Versteigerungsobjekte später einem sozialen Zweck. Aber Achtung! Nichts mitbringen, was "lebt, Krach macht, schmutzt, schlecht werden kann oder zum Anziehen ist...".
Hofmobiliendepot/Möbel Museum Wien 19.Februar bis 6.Juli 2014
Samstag, 8. Februar 2014
Montag, 3. Februar 2014
Das Große Goldene (Privatisierung 6)
Offer of loan (Texte im Museum 455)
Sonntag, 2. Februar 2014
Freitag, 31. Januar 2014
... das sehr große expositive festsetzen
Donnerstag, 30. Januar 2014
Der Blick ins Freie
Im April 1867 erhielt Claude Monet vom Superintendenten des Louvre die Erlaubnis, im Museum malen zu dürfen. Das Malen, das Studium von Kunstwerken in Galerien, Sammlungen und Museen hatte zu diesem Zeitpunkt eine jahrhundertelange Tradition. Zeitweise gehörte das Kopieren von 'Meisterwerken' zum festen Bestandteil der akademischen Ausbildung und viele Museen regelten den Besuch von Kunststudierenden mit besonderen Öffnungszeiten, etwa getrennt angesetzt vom allgemeinen Besuch.
Nur vor diesem Hintergrund versteht man den Bruch, den dieses Gemälde darstellt. Monet kehrte dem Kanon der musealisierten Werke den Rücken und malte die Aussicht aus einem der Fenster, den Blick auf die Eglise St.-Germain-l'Auxerroise und die in der gleissenden Sonne flanierenden Menschen vor ihr.
Das Gemälde ist also mehr als nur ein Bild, es ist auch eine Geste. Eine Geste der Abkehr, gesetzt etwa zu der Zeit als die Kritik am Museum, am Museum als solches, nicht nur am Louvre, fundamental zu werden begann und in museoklastische Appelle mündete. Der Ruf nach dem Anzünden des Louvre (als Inbegriff einer eine überfordernde wie belastende und überholte Tradition hinter sich zu lassen) wurde wenige Jahre nach Monets "Besuch" im Louvre wahr. 1871 schickten sich die Aufständischen der Commune an, die Parole in die Tat umzusetzten, wurde aber von beherzten Menschen davon abgehalten. So blieb es bei der Brandstiftung an den Tuilerien, die so beschädigt wurden, daß man sie wenige Jahre später abbrach.
Spielen Museen bei der Ausbildung von Künstlern noch eine Rolle? Wenn, dann sicher nicht mehr im Sinn des 18. oder 19. Jahrhunderts. Und das Kopieren? Ich habe bei meinen Besuchen im Kunsthistorischen Museum noch oft Kopisten gesehen und erinnere mich an den starken und angenehmen Geruch der Farbe, der die gesamte Wahrnehmung der Säle und der Werke veränderte. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen, allerdings eine Frau, die in der Lucien Freud Ausstellung gezeichnet hat...
Schauen wir aus dem Fenster, in Museen? Sicher, wenn dieser Blick ohnehin inszeniert ist, wie etwa in Hans Holleins Museum am Abteiberg in Mönchengladbach, oder Heinz Tesars Essl-Museum in Klosterneuburg oder gar im Vorarlberger Landesmuseum, das einen eigenen Raum besitzt, der dem Blick nach draußen gewidmet ist und sonst nichts.
Doch am Blickbleibt die Kränkung des Museums, vor allem der Dinge haften, wie in der Fotografie Lenkkeris. Er ist eine Abwendung von den Dingen, aber, wie in diesem Fall, scheint er melancholisch das Museum und die Verfasstheit der Dinge zu reflektieren.
Die Museen wehren sich gegen unsere Abschweifung, mit dem Vorwand konservatorischer Bedenken. Schützende Jalousien, raffinierte Fensterkonstruktionen nehmen uns diese Möglichkeit, wir werden blind für das, was draußen vorgeht, so lange wir im Museum weilen und seiner geschlossenen und immersiven Welt. Bis jemand kommt und das Fenster öffnet...
Ville Lenkkeri: Looking out of a museum window. 2004 |
Der orientalische Louvre
Mittwoch, 29. Januar 2014
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