Dienstag, 27. November 2012

Der Sanierungsfall Käntner Landesmuseum

Alle Österreichischen Landesmuseen haben im vergangenen Jahrzehnt eine mehr oder minder tiefgreifende Umgestaltung ihrer Dauerausstellung vorgenommen, meist einhergehend mit eingreifender Veränderung der Architektur oder sogar mit Errichtung von neuen (Zu)Bauten. Dieser Prozess wird im kommenden Jahr so gut wie abgeschlossen sein, wenn das Vorarlberger Landesmuseum wiedereröffnet werden wird und das Universalmuseum Joanneum seine letzte große Abteilung, die Natursammlungen, in neuer Aufstellung zeigen wird.
Die Ausnahme war und ist das Kärntner Landesmuseums und als der neubestellte Direktor kurz nach seinem Amtsantritt andeutete, daß die Kräfte und Mittel vorerst nur zur dringendsten Sanierung reichten, schien klar, daß das Landesmuseum in Klagenfurt seine Position als Schlußlicht im Modernisierungsprozess noch länger erhalten würde.

25 Jahre, so belehrt uns die Gedenktafel im Museum, hat die Nachkriegssanierung des Kärntner Landesmuseums gedauert. Seither sind wiederum 38 Jahre vergangen.
Nun sind Museumsleiter und Kulturreferent an die Öffentlichkeit gegangen, mit Horrormeldung über tausende verschimmelnde Objekte, gefährdete Buchbestände und vernachläßigte Architektur.
Sofort hat das Hickhack der Lokalpolitik begonnen, ohne daß sich dabei eine klar strukturierte Sanierung mit dem Ziel einer dringenden Erneuerung der Dauerausstellung abzeichnen würde. (Hier der Bericht des KURIER) Möglich ist, daß der Bau saniert wird, vielleicht wird auch ein modernes Depot errichtet werden, aber weit und breit (es redet auch niemand davon) ist keine Ausstellung in Sicht die die derzeitige, museologisch wie geschichtswissenschaftlich fragwürdige, ersetzen könnte. Kärnten wird mit seinem Museum noch sehr lange Schlußlicht bleiben,

Essen gegen den Tod

Die Grabstätte für Ramses XI. war leer vorgefunden worden. Hier dient sie im Jahr nach der Entdeckung des Grabes Tutanchamuns, 1923, James Henry Breasted, Harry Burton, Alfred Lucas, Arthur Callender, Arthur Mace, Howard Carter, dem Entdecker des Grabes, und Alan Gardiner als Speisesaal. Das Foto hatte der Gönner Carters, Lord Carnarvon, gemacht.

Engel (Entrée 86)


Montag, 26. November 2012

Rote Ohren


"Die Leidenschaften". Ausstellung im Hygiene-Museum Dresden

Vom Nutzen und gesundheitlichen Nachteil beim Betrachten von Kunstwerken und Sehenswürdigkeiten

Jerusalem-Syndrom

Das Jerusalem-Syndrom bezeichnet eine psychische Störung, von der jährlich etwa 100 Besucher und Einwohner der Stadt Jerusalem betroffen sind. Die Erkrankung besitzt den Charakter einer Psychose und äußert sich unter anderem in Wahnvorstellungen: Der oder die Betroffene identifiziert sich vollständig mit einer heiligen Person aus dem Alten oder Neuen Testament und gibt sich als diese aus.
Sehr prominente und wichtige biblische Personen werden dabei besonders häufig zum Objekt einer solchen Identifizierung, so zum Beispiel Mose und König David aus dem Alten Testament oder Paulus und Johannes der Täufer aus dem Neuen Testament.
Die Identifizierung als biblische Person geht einher mit einer entsprechenden Selbstdarstellung und wird oft begleitet von öffentlichen Predigten oder Gebeten des Erkrankten. Auch legen diese häufig ihre Kleidung ab und hüllen sich stattdessen in weite Gewänder oder Bettlaken.
Die Bezeichnung Jerusalem-Syndrom stammt vom israelischen Arzt Yair Bar El, der Anfang der 1980er Jahre als erster dieses Krankheitsbild diagnostizierte und seitdem über 400 Betroffene in der psychiatrischen Klinik „Kfar Shaul“ behandelt hat. Grundsätzlich ist die Erkrankung nicht gefährlich und die Betroffenen sind in der Regel nach wenigen Tagen vollständig genesen.

Paris-Syndrom

Als Paris-Syndrom wird eine vorübergehende psychische Störung bezeichnet, die meist Japaner beim Aufenthalt in Paris trifft. Als Auslöser des Paris-Syndroms gilt die starke Differenz zwischen der Erwartungshaltung der Touristen und der Realität der Stadt.
Das Paris-Syndrom ist durch einige psychische Symptome gekennzeichnet: akute Wahnzustände, Halluzinationen, Verfolgungswahn, Derealisation, Depersonalisation, Angst sowie psychosomatische Manifestationen wie etwa Schwindel, Tachykardie oder Schwitzen.
Es sind vor allem japanische Frauen in ihren Dreißigern betroffen. Es wird nerichtet, daß 73 % der Patienten junge Frauen seien, die eine geringe Motivation besitzen, die Sprache Französisch zu lernen, jedoch durch die finanzielle Unterstützung ihrer Familie in Paris leben können. Auch junge Frauen aus diesen familiären Verhältnissen, die mit „romantischen Vorstellungen“ etwa Kunstgeschichte in Paris studieren wollen, fallen in dieses Muster.

Stendhal-Syndrom

Der Begriff bezieht sich auf eine Notiz aus der 1817 veröffentlichten Reiseskizze Reise in Italien (Originaltitel: Rome, Naples et Florence), in der der französische Schriftsteller Marie-Henri Beyle, bekannt unter dem Pseudonym Stendhal, seine Eindrücke bei seinem Besuch in der italienischen Stadt Florenz beschrieb. Schon bei der Ankunft in der Stadt fühlte er sich wie in einem Wahn und konnte keinen klaren Gedanken fassen.Bei der Besichtigung der Kirche Santa Croce, berühmt für die Grabmäler von Florentinern wie Michelangelo, Dante Alighieri oder Galileo Galilei, steigerte sich seine Begeisterung:„Ich befand mich bei dem Gedanken, in Florenz zu sein, und durch die Nähe der großen Männer, deren Gräber ich eben gesehen hatte, in einer Art Ekstase. […] Als ich Santa Croce verließ, hatte ich starkes Herzklopfen; in Berlin nennt man das einen Nervenanfall; ich war bis zum Äußersten erschöpft und fürchtete umzufallen.“ Stendhal fühlte sich wie ein Verliebter und genoss die „angenehmen Sensationen“, zeigte sich in seiner Schilderung aber gleichzeitig bestürzt über seinen Erschöpfungszustand.
Der italienischen Ärztin Graziella Magherini fielen während ihrer Tätigkeit als Leiterin der psychologischen Abteilung des Florentiner Krankenhauses Santa Maria Nuova einander ähnelnde Krankheitsfälle unter ausländischen Touristen auf, die sie als eine Reaktion auf die Fülle an Kunstwerken und -eindrücken in Florenz deutete. In Anlehnung an die Reiseberichte Stendhals nannte sie 1979 diese psychosomatische Störung Stendhal-Syndrom. In den folgenden Jahren studierte Magherini mit ihrem Team zahlreiche Fälle von Patienten, die unter dem Stendhal-Syndrom litten. 106 dieser Krankengeschichten wurden von Magherini im Januar 1989 in der Monografie La Sindrome di Stendhal veröffentlicht, wodurch der Begriff „Stendhal-Syndrom“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.
Merkmal des Stendhal-Syndroms sei ein „Verlust der Kohäsion des Selbst“. Bei einer Gruppe von Patienten äußerte sich das Stendhal-Syndrom durch Störungen des Denkens und der Wahrnehmung, die Halluzinationen und wahnhafte Stimmungen sowie tiefe Schuldgefühle bei den Betroffenen auslösten. Eine zweite Gruppe entwickelte affektive Störungen, die sowohl zu Allmachtsphantasien als auch zur Erkenntnis der eigenen Bedeutungslosigkeit angesichts der Fülle an Kunstschätzen führten. Bei einer dritten Gruppe von Patienten trat das Stendhal-Syndrom als eine Panikattacke auf, die mit erhöhtem Blutdruck, Ohnmachtsanfällen, Bauchschmerzen und Krämpfen verbunden war. Die meisten der vom Stendhal-Syndrom betroffenen Touristen waren zwischen 26 und 40 Jahre alt und unverheiratet. Alle Patienten waren Ausländer, zumeist aus den Vereinigten Staaten und der Nordhälfte Europas.

(Wikipedia; gekürzt)




Sorgen (Texte im Museum 352)

Hygienemuseum Dresden

Museum ohne Haftung (Texte im Museum 351)

Militärhistorisches Museum Dresden

Sitzen a la Libeskind kann Ihre Gesundheit beeinträchtigen (Sitzen im Museum)


Militärhistorisches Museum Dresden

Objet trouvée, verrostet, aber aus dem Führerbunker...

Schreibmaschine aus dem "Führerbunker". Militärhistorisches Museum Dresden

Dienstag, 20. November 2012

Leverian Museum London (Entrée 85)


FC Barcelona (Entrée 84)


Bücherecke (Texte im Museum 350)


Was man unter Kunst versteht (Texte im Museum 349)

Maria Lassnig - Ausstellung - Neue Galerie Graz



Tipp: Maria Lassnig in der Neuen Galerie Graz


Mikroausstellung "Heilige Schauer"

Heilige Schauer hat Vitus H. Weh im neuen Meteoritensaal des Naturhistorischen Museums. So viel Museumsglück läßt sich mit ihm in artmagzine teilen: http://www.artmagazine.cc/content65496.html

Der Meteoritensaal 1903

Der Meteoritensaal vor der Umgestaltung

Der neugestaltete Meteoritensaal