Mittwoch, 31. Oktober 2012

Abbruch ohne Aufbruch. Das Jüdische Museum der Stadt Wien hat noch immer keine Dauerausstellung und wird auch so bald keine haben

Verschiebung der Leere
Erinnern Sie sich? - „Die Funktionssanierung des Hauses schreitet zügig voran und wird im Juni abgeschlossen sein. Danach können wir mit der Ausgestaltung der Ausstellungsbereiche beginnen“, sagte Danielle Spera nach der Aufsichtsratssitzung.
„Ich habe dem Aufsichtsrat ein starkes KuratorInnenteam und die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen präsentiert, mit denen ich die neue ständige Ausstellung erarbeiten werde. Damit setzen wir konsequent den Weg fort, der bereits beim Standort Judenplatz zum Erfolg führte: EinenNeupositionierung des Hauses mit einer permanenten Schau und spannenden Wechselausstellungen. Im Gegensatz zu anderen Häusern, die bei einem Umbau geschlossen werden müssen, sind wir in der glücklichen Lage, dass wir mit dem neuen Museum Judenplatz einen voll funktionsfähigen Ausstellungsort anbieten können, der auch ausgezeichnet vom Publikum angenommen wird“, so Spera.

Das war im April 2011.

Oder erinnern Sie sich daran: Die designierte Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien, die Fernsehjournalistin und -sprecherin Danielle Spera, ließ im Interview in der von ihr mitbegründetn Zeitschrift NU (Nr.38; 4/2009) keinen Zweifel an der Aufgabe der Dauerausstellung. "Das ist mir ein ganz großes Anliegen. Eine permanente Ausstellung gehört alle 12 bis 14 Jahren erneuert, das ist also im Jüdischen Museum Wien schon überfällig. Derzeit gibt es die Hologramme. Das war vor circa 20 Jahren State oft the Art, inzwischen ist es überholt. Da wir nicht viel Platz haben, denke ich an eine Multi-Media-Ausstellung. Die kann man auch schnell erneuern. Das ist für mich ein sehr dringendes Projekt."

Das war im März 2010.

Jetzt haben wir Oktober 2012 und aus gut informierten Kreisen erfährt man, daß die Eröffnung einer Dauerausstellung Im Herbst 2013 denkbar ist.


Und erinnern Sie sich daran: Das Jüdische Museum veranstaltet 2011 eine pseudoparzipatorische Ausstellung, in dem Besuchern die Illusion einer Mitsprache an einer künftigen Dauerausstellumng suggeriert wird, ohne daß ihnen gesagt wird, was denn mit gutgläubig gespendeten Ideen passieren würde. - Haben Sie je etwas von Ergebnissen, Konsequenzen dieser Ausstellung gehört? Haben Sie bemerkt, daß diese Ausstellung merkwürdigerweise im Ausstellungsarchiv der Webseite des Museums fehlt? Sie hieß übrigens "Wien. Jüdisches Museum. 21. Jahrhundert. 7 Fragen auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung."

Und erinnern Sie sich noch daran: Daß die alte Dauerausstellung vor über mehr als eineinhalb Jahren abgebrochen wurde, ohne daß erkennbar war, daß es Pläne für eine sie ersetzende Daueraustellung gab.

Ahnenforschung: Do it yourself!

Lenzburg. Schweiz

Mistery Object

Handschuh unbekannter Herkunft aus Muschelseide. Malakozoologische Sammlung des Museums für Naturkunde Berlin

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Schwarzer Humor (Texte im Museum 335)

Jüdisches Museum Amsterdam

Lesetipp

Kürzlich wurde der Zubau zum Stedelijk-Museum in Amsterdam fertiggestellt und die großen deutschsprachigen Zeitungen gingen mit der "Badewanne" nicht grade freundlich um. Ich habe im alten Museum und in der Depandence, die während des Umbaues zeitweilig benutzt wurde, die mit Abstand besten Ausstellungen moderner Kunst gesehen. Mich kränkt das so offensichtlich maximal konrastierend sein wollende Gebäude wenig, solange die Qualiät der Ausstellungen so atemberaubend bleibt, wie ich das erlebt habe. Ein Artikel, erschienen in der NZZ, ragt über die anderen, mäkelnden, hinaus, und zwar deshalb weil er die Eröffnung des Zubaues in den Kontext der niederländischen Museumspolitik und dem Verlauf anderer Planungs- und Sanierungsprozesse vergleichend zur seite stellt: Christian Schlösser: Die Popularisierung des Musealen, in: NZZ, 10.10.2012. (hier der Link)

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Do they...? (Texte im Museum 334)

"Citta dell Arte". Kunsthaus Graz

Ein Museum: Das Bardo Museum in Tunis

Mal wieder ein Blick über den Tellerrand: Eines der spektakulärsten Antikenmuseum findet man - nein, nicht in Europa und nicht in den USA, sondern in Tunis. Das in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts gegründete Bardo-Museum, an dem vor allem dessen enorme Mosaikensammlung beeindruckend ist, wurde umfassend saniert und mit einem Erweiterungsbau eben wieder eröffnet. Die Neue Zürcher Zeitung (hier) macht eben dankenswerterweise drauf aufmerksam, daß es auch jenseits von Berlin, Paris oder Los Angeles etwas sehr Bemerkenswertes zu finden gibt.



Dienstag, 16. Oktober 2012

Zucker! Nicht vergessen! (Texte im Museum 333)

In der Ausstellung Citta dell Arte im Grazer Kunsthaus gibt es zahlreiche Aufforderungen zur Interaktion / Partizipation, darunter die Aufforderung aus dem Gedächtnis ein Rezept einer Süßspeise aufzuschreiben.

Fundsache, radioaktiv

Hölzernes Behältnis, mit dem Marie Curie radioaktives Material transportierte. Musée Curie, Paris