Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg. 2018. Foto GF |
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Sonntag, 29. Juli 2018
Dienstag, 26. Juni 2018
Unser Doktor Dollfuß oder: Wie in der Republik mit deren Bedrohung und Beseitigung umgegangen wird
Kassette mit Erde aus dem Grab von Engelbert Dollfuß
Holz, Erde, Produzent unbekannt Österreich, 1935 Dr. Engelbert Dollfuß-Museum, Texing / Foto: ÖMV |
Die Gemeinde Texingtal (Niederösterreich) will sich 2018 kritisch mit dem Erbe von Engelbert Dollfuß auseinandersetzen. Dollfuß ist in dieser Gemeinde geboren. In seinem Geburtshaus wurde 1998 ein Dollfuß-Museum eingerichtet.
„Wir müssen diese Jubiläumsjahre nutzen," sagt der Bürgermeister, "um uns mit unserer eigenen Geschichte zu beschäftigen“. Dazu ist das Museum da: „Dort wird das Historische gut erarbeitet und kritisch behandelt. Wir müssen die Thematik immer wieder diskutieren und aus den Fehlern der damaligen Zeit lernen.“
Der Manker SP-Stadtrat Anton Hikade, über dessen Zuständigkeit in dieser Angelegenheit man via Niederösterreichische Nachrichten nichts erfährt, meint hingegen: "Die Präsentation ist (...) ein Totenkult des Diktators.“
Allerdings hat Stadtrat Hidake das Museum nie gesehen. „Ich war einmal dort, da war aber geschlossen. (...) Es ist ja kein Museum zur geschichtlichen Weiterbildung. Und wozu sollte ich als Sozialdemokrat eine Kultstätte der ÖVP besuchen?“
Mank, die Heimat des Museumskritikers Zikade, hat kein Dollfuß-Museum dafür einen Dollfuß-Platz. Über eine Umbenennung wird im Gemeinderat diskutiert. Hikade ist für die Umbenennung und für eine Überarbeitung des Museums in der Nachbargemeinde: „In Zeiten, in denen es in Österreich einen gestiegenen Wunsch nach einem starken Mann gibt, wäre es höchst an der Zeit, der Öffentlichkeit auch den Führerstaat unter Dollfuß zu erklären.“
Der Texinger Bürgermeister kontert: "Ich lade alle ein, sich ohne Schaum vor dem Mund ein Bild zu machen. Die Zeit ist darin entsprechend dokumentiert.“ Die Frau Landeshauptmann wurde auch schon eingeschaltet. Was mit dem Museum wird, ist derzeit offen.
"Auf nön.at stimmten (laut NÖN.at, 3.5.2017) 65.7 Prozent gegen die Umbenennung des Dollfuß-Platzes in Mank."
Laut Google-Maps existiert der Platz noch. Als - Achtung! - Doktor-Dollfuß-Platz. Ehre wem Ehre gebührt.
"Chrtliches Gedenken"an den "Heldenkanzler". Dollfuß-Museum Texing |
P.S.: Eine ausführliche Kritik des Museums aus dem Jahr 2016 erschien in der Zeitschrift der Österreichischen Hochschülerschaft "progress" (hier). Zitat: "Für eine geschichtsinteressierte Person gibt es so gut wie nichts her: keine Hintergründe, keine differenzierte Auseinandersetzung. Es herrscht ein Mangel an Informationen sowie kritischer Distanz, der fast schon unterhaltsam ist: Dollfuß kam aus bescheidenen Verhältnissen, sammelte ein wenig Tand an, arbeitete hart und fleißig als Landwirtschaftsminister, wurde IRGENDWIE Kanzler, um dann von Nazis erschossen zu werden. Wer eine Ahnung von österreichischer Zeitgeschichte hat, muss schon eine Vorliebe für plumpe Aussparungen und Euphemismen haben, um dem Museumsbesuch etwas abgewinnen zu können. Wer keine hat, lernt auf Wikipedia wesentlich mehr."
Die Autoren der Museumskritik, Georg List und Michael Gruber weisen auf die finanzielle Förderung des Museums durch das Land Niederösterreich und das Unterrichtsministerium hin und zitieren aus dem Gästebuch: „In Zeiten von Freihandelsabkommen und Massenmigration braucht es wieder einen starken Führer.“
Eine massive Kritik am Museum und am "Dollfuß-Mythos" findet sich im gleichnamigen Buch von Lucile Dreidemy. Dazu (hier) die Renzension von Peter Huemer im "Falter" aus dem Jahr 2015.
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Donnerstag, 12. April 2018
Freitag, 30. März 2018
Samstag, 3. März 2018
Mittwoch, 24. Januar 2018
Geschichtsschreibung auf Niederösterreichisch. Das "Haus der Geschichte" in St. Pölten
Vor einer Woche erschien im FALTER (Nr.3/18 vom 17.3.2018)mein Text zum "Haus der Geschichte" in St. Pölten, unter dem Titel "Gulasch ohne Saft" - ein Zitat eines niederösterreichischen Landeshauptmannes aus der Ausstellung. Ich stelle den Text nun hier, ergänzt um einige Bilder, online.
Als kürzlich Franz
Fischler in einem Zeitungsartikel für ein Ernstnehmen des Wiener Hauses der Geschichte Österreich
argumentierte und dessen Emanzipation aus
einem fragilen Provisorium forderte, erwähnte er mit keinem Wort das bereits
existierende Museum in St. Pölten.
Dabei beansprucht
dieses, die Geschichte Niederösterreichs
eingebettet in die Österreichs und Zentraleuropas darzustellen,
während man sich Wien erst einmal
mit einer Ausstellung von der Republikgründung 1918 bis zur Gegenwart begnügen muss.
In St.Pölten kokettiert man mit dem Adjektiv „erstes Geschichtsmuseum
Österreichs“.
Ein erster, sehr
ausführlicher Besuch zeigt, dass der Anspruch auf Repräsentation der Geschichte
des ganzen Landes schon auf Grund der auf Niederösterreich zugeschnittenen
Sammlung nicht eingelöst wird. Die Ausstellung bleibt am Anfang sehr
kursorisch und wird in viele Themen aufgesplittert, die als einzelne durchaus
interessant gewählt sein können, aber es dem Besucher erschweren, Strukturen
herauszulesen. Erst mit der Aufklärung setzt eine Verdichtung ein, die im
Abschnitt zum eher knapp
abgehandelten Ersten und breit dargestellten Zweiten Weltkrieg zu einer
überproportional breiten Darstellung wird.
Überaus befremdlich ist dort das Motto „Gleichschritt“, das nicht als Kennzeichnung einer militärischen Marschordnung dient, sondern als Gleichsetzung des NS-Terrorsystems mit dem der stalinistischen Sowjetunion benutzt wird. Mehrere Texte behaupten diese Identität und eine riesige Grafik an der Wand versammelt in ein- und demselben Rot markiert alle nur erdenklichen Lager. Die Botschaft ist klar: es gab nur einen Terror.
Was in den Wissenschaften verantwortungsbewusst und differenziert
diskutiert wird, tritt hier als Tatsache auf. Es bleibt überdies unklar, was
diese fragwürdige Gleichsetzung zur Erhellung der (Nieder)Österreichischen
Geschichte beiträgt? Oder geht es nur um die Relativierung des
Nationalsozialismus?
Mit dem Weltkrieg und einem kurzen Exkurs zu unmittelbaren Nachkriegszeit
bricht die Ausstellung überraschend ab, um in
einen ganz anderen Modus zu wechseln. Den der unverblümten (partei)politischen
Sicht auf die Zeit nach 1955. Auf das Trauma der Weltkriege folgt der Triumph
der Moderne, aber in exquisiter niederösterreichischer Tracht. Der in den
Landesfarben blau-gelb gehaltene Saal - unter demTitel „Niederösterreich im Wandel“ - würdigt
in Wort und Text die Heroen der Österreichischen Volkspartei, so sie aus
Niederösterreich kamen. Leopold Figl und Julius Raab gleich in einer Art von
Triumphallee doppelt, jeweils in Gemälden und Skulpturen und einander gegenüber
platziert, so dass ein Fluchtpunkt mit dem Gemälde der Unterzeichnung des
Staatsvertrags gebildet wird. Später werden wir Alois Mock begegnen, in Form profaner Reliquien (seinem Mantel und dem Hebelschneider
vom Durchtrennen des Grenzzauns zu Ungarn). Erwin Pröll überlebensgroß
und, als jüngstem Schaustück, noch einmal auf einem Foto mit der jetzigen
Landeshauptfrau bei der
Machtübergabe. Über allem schweben Politikersätze anderer Landeshauptleute in Leuchtschrift
wie: „Ein Land ohne Hauptstadt, ist wie ein Gulasch ohne Saft“ (Siegfried
Ludwig).
Die parteipolitische Penetranz, die hier regiert, ist in der Gründung des Museums verankert. Die lange Jahre dauernde Debatte über ein Republikmuseum nützte Erwin Pröll geschickt, um das Projekt nach Niederösterreich zu holen und die “Verantwortung” für Österreichs erstes Geschichtsmuseum an sich zu ziehen. Die parteipolitische Färbung findet sich nicht bloß im erwähnten Abschnitt, sie bildet eine subkutane Struktur des Museums, insofern mit der Erinnerung an die vermeintliche “Bollwerkfunktion” des “Kernlandes” Niederösterreich an ideologische Versatzstücke erinnert werden, die, und das habe ich in einer Diskussion des Ausstellungsteams an der Uni Graz erfahren, seinerzeit in der Parteileitung der ÖVP entwickelt wurden. Wie auch die nach dem Beitritt Österreichs zur EU modernisierte Selbstdefinition als “Brücke”. „Brücken bauen", so ist denn auch der letzte Ausstellungsteil benannt.
Methodisch begehen die Ausstellungsmacher ausgetretene Pfade. Träger der Informationen sind überwiegend die Texte, Objekte erscheinen illustrativ, wie Alibis, aber werden ihrem ästhetischen Eigensinn kaum genutzt. Da leiht man sich eine zeitgenössische Darstellung der Menschenrechte vom Pariser Musée Carnavalet, aber versteckt sie regelrecht unter anderen Objekten, lässt diesen Gründungstext Europas unübersetzt und macht auch sonst nirgendwo klar, welche epochale Zäsur das Zeitalter der Aufklärung bedeutet.
Ausstellungen sollten
Deutungsangebote sein, bei denen die Autorschaft und der Standpunkt der Autoren
ausgewiesen ist. Nichts davon findet man hier, eine Anonymisierung der
Sprecherposition - „was will
das Haus der Geschichte?“ (Abschnitt 01) - das fragt uns eigentlich wer? Eine verdinglichte Sprache riegelt die Informationen und
Aussagen weitgehend gegen Interpretation durch den Besucher ab. Vieles wird als
abgeschlossene Tatsache, also als Sachwissen vermittelt, wo eigentlich
Reflexionswissen gefragt wäre. Methodisch ist das folgenreich, denn diese
positivistische Informativität über eine wie abgeschlossen erzählte Vergangenheit
hindert den Besucher daran, Verknüpfungen zur Gegenwart zu finden. So stammt das jüngste Objekt zu „Überwachung“ aus
den 30er-Jahren. Der naheliegende Anschluss mit der brisanten
Gegenwartsentwicklung wird erst gar nicht versucht.
Dazu kommt, dass die Konzentration auf Niederösterreich in der
Darstellung der Zweiten Republik, ein weiteres
Hindernis ist, die vorhergehenden
zeitlichen Etappen der mit der Gegenwart zu verknüpfen. Und so über die
Erfahrung von Zeitdifferenz Orientierungs-
und Reflexionswissen zu gewinnen. Erst das machte Probleme der Gegenwart -
Sozialabbau, Gefährdung demokratischer Errungenschaften, Rechtsradikalismus und
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit u.a.m. verständlicher.
Denn wie könnte ein
österreichisches Museum, ein “Nationalmuseum” gar?, uns denn anders gelegen kommen, wenn nicht
als ein entschieden diskursiver, demokratischer, Gegenwart aufklärender Ort, an
dem wir begreifen dass und wie Vergangenheit jetzt wirkt und wie wir vernünftig
gesellschaftlich handeln können und wollen.
Mittwoch, 17. Januar 2018
Das ÖVP-Museum in St.Pölten
Im heutigen FALTER ist meine Kritik des St.Pöltner Geschichtsmuseums zu finden. Unter dem Titel „Gulasch ihne Saft“. Der stammt weder von mir noch vom FALTER, sondern von einem NÖ Landeshauptmann...
Hier der Link zum Artikel: https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=936424358107584429#editor/target=post;postID=8610311679225695545;onPublishedMenu=allposts;onClosedMenu=allposts;postNum=3;src=postname
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Donnerstag, 4. Januar 2018
Sonntag, 26. November 2017
Mittwoch, 22. November 2017
Kurzkritik: Das St. Pöltner Haus der Geschichte
Ich habe bislang kein Museum und keine Ausstellung gesehen, die derart durch parteipolitische Interessen geprägt ist. Das entwertet auch jene - wenigen - Teile, die inhaltlich interessant sind. Als gesamtösterreichisches Geschichtsmuseum, das es gerne sein will, ist es durch seine auf Niederösterreich konzentrierte Sammlung nicht tauglich, als langer Erzählbogen durch Jahrhunderte zu lückenhaft und zu stark auf politische Geschichte konzentriert. Als Schau- oder Freizeiterlebnis bietet es zu wenig attraktive Objekte, es sei denn man hält einen Steyr-Traktor der 50er-Jahre für eine historiografische Mona Lisa.
Regelrecht unerträglich wird das Museum dort, wo es in den Wissenschaften differenziert diskutierte Fragen in ideologisch tendenziöser Absicht vereinseitigt. So wird die totalismustheoretische Gleichsetzung des NS-Terror mit der der Sowjetunion der Stalinzeit zum Schlüssel der Deutung des Zweiten Weltkrieges. Und der Schlussteil, der Raum mit der Zeit seit 1955, zum Fest der Niederösterreichischen Volkspartei. In Blau-Gelb. Buchstäblich.
Der Ex-Landeshauptmann - dem auch das jüngste Objekt gewidmet ist, ein Foto mit der Machtübergabe an seine Nachfolgerin, hat für ein Stück Geschichtspolitik gesorgt, das man - grade jetzt, grade in Zeiten wie diesen -, brauchen kann, wie einen Kropf.
Ein überflüssiges, ärgerliches Museum mehr. Keine Fahrt nach St. Pölten wert.
Eine ausführliche Kritik folgt.
Regelrecht unerträglich wird das Museum dort, wo es in den Wissenschaften differenziert diskutierte Fragen in ideologisch tendenziöser Absicht vereinseitigt. So wird die totalismustheoretische Gleichsetzung des NS-Terror mit der der Sowjetunion der Stalinzeit zum Schlüssel der Deutung des Zweiten Weltkrieges. Und der Schlussteil, der Raum mit der Zeit seit 1955, zum Fest der Niederösterreichischen Volkspartei. In Blau-Gelb. Buchstäblich.
Der Ex-Landeshauptmann - dem auch das jüngste Objekt gewidmet ist, ein Foto mit der Machtübergabe an seine Nachfolgerin, hat für ein Stück Geschichtspolitik gesorgt, das man - grade jetzt, grade in Zeiten wie diesen -, brauchen kann, wie einen Kropf.
Ein überflüssiges, ärgerliches Museum mehr. Keine Fahrt nach St. Pölten wert.
Eine ausführliche Kritik folgt.
Donnerstag, 25. Mai 2017
Sonntag, 21. Mai 2017
Samstag, 26. November 2016
Wache (Figurinen im Museum 53)
Freitag, 18. November 2016
Das Yassir-Arafat - Museum in Ramallah (Ein Museum)
Das Museum rechts, im Vordergrund Arafats Mausoleum |
Jerusalem Post: "Nasser al-Kidwa, a nephew of Arafat and a Fatah Central Committee member, said the museum purposefully did not choose to focus exclusively on Arafat’s life. We want to show the whole story of the Palestinian people, from the dawn of the 20th century until 2004,” he said outside the museum. “This story is of 100 years of conflict and dispossession, [but] also the role of Arafat, who is the main figure in this Palestinian journey.”
Das rekonstruierte Hauptquartier Arafats während der israelischen Belagerung
|
Das Arafat-Museum arbeitet erwartbar mit vielen Erinnerungsstücken, "Reliquien", Waffen, Medaillen, Videos, seine Sonnenbrille, hanschriftliche Notizbücher, einen Gebetsteppich, Uniformen und Palästinensertüchern. aber auch mit der Rekonstruktion von Räumen, in denen er gewohnt hat, sein Schlafzimmer und einen Kellerraum, in dem er sein Hauptquartier hatte, in der er jahrelang bedroht während der israelischen Belagerung lebte.
Mehr als ein Jahrzehnt nach Arafats Tod 2004 soll das Museum wohl auch dem langsamen Vergessenwerden und dem Verlust vieler Dokumente entgegengewirkt werden und das zu Zeiten einer tiefen politischen Spaltung der Palästinenser selbst. Der Guardian: "Asked whether Arafat’s life – and the museum – represented a period of greater agreement and unity than in Palestinian society today, Halayqa answered diplomatically. People miss Arafat. This is a reminder he still exists in people’s memories. Hundreds come to visit his tomb. I’m not certain all are sure why they are coming but they do. And now there is the museum.”
Eine Website des Museums habe ich nicht gefunden.
Ausstellungfsraum, und (unten) persönliche Gegenstände Arafats und sein Schreibtisc |
Donnerstag, 10. November 2016
Ausschreibung Haus der Geschichte Österreich
Mit BGBl. I Nr. 20/2016 führt die Österreichische Nationalbibliothek das Haus der Geschichte Österreich als fachlich eigenständiges Museum. Dieses soll die Geschichte Österreichs ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit thematischen Rückblicken in die Zeit der Aufklärung und davor und einem besonderen Schwerpunkt auf die Zeit von 1918 bis in die Gegenwart in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermitteln. Das Haus der Geschichte Österreich soll auch ein aktives und offenes Diskussionsforum für zeithistorische Fragestellungen und Themen der Gegenwart sein und ist zu einer wissenschaftlichen Darstellung geschichtlicher Entwicklungen und Ereignisse verpflichtet (siehe § 13 Abs. 6 Bundesmuseen-Gesetz i.d.g.F.). Die Österreichische Nationalbibliothek sucht daher gemäß § 16 Abs 6 Bundesmuseen-Gesetz zum ehestmöglichen Eintritt eine/n
DirektorIn für das Haus der Geschichte Österreich
(38,5h/Woche)
Ihre Aufgaben
- Nutzerseitige Begleitung der baulichen Planung und Umsetzung der Museumserrichtung
- Wissenschaftliche sowie organisatorische Leitung des Hauses
- Gesamtkoordination und Formulierung wissenschaftlicher und sammlungspolitischer Ziele
- Entwicklung eines Museums- und Ausstellungskonzepts samt Vermittlungsstrategie mit Fokus auf eine Sonderausstellung in der Neuen Burg in Wien zum 100jährigen Republiksjubiläum (12. Nov. 1918 – 2018) unter Berücksichtigung der Umsetzungsstrategie des Hauses der Geschichte Österreich vom 4. September 2015 und in Abstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat
- Erarbeitung und Umsetzung eines Sonderausstellungsprogramms für die ersten Jahre nach der Eröffnung in Abstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat
- Enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Wissenschaftlichen Beirat
- Verwaltung des veranschlagten Budgets (derzeit sind für die Vorbereitung und den laufenden Betrieb 2017-2019 ca. 4 Mio. EUR, davon ca. 50-60% für Personalkosten; für die Architektur, Einrichtung, Museumsgestaltung und Infrastrukturinvestitionen ca. 3,2 Mio. EUR kalkuliert)
Unsere Anforderungen
- Abgeschlossenes Universitätsstudium (mind. Master-Abschluss oder Magisterium), vorzugsweise Geistes- oder Kulturwissenschaften oder vergleichbare Eignung
- Wissenschaftliche Kompetenz und Publikationstätigkeit vor allem im Bereich der Österreichischen Geschichte mit Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert
- Mehrjährige Erfahrung in der Leitung und Steuerung einer Einrichtung vorzugsweise im Museums- oder Ausstellungsbereich
- Ausgewiesene Erfahrung in der Konzeption, Organisation und Durchführung von Ausstellungen sowie in der Entwicklung innovativer Vermittlungskonzepte von Ausstellungsinhalten einschließlich dem Einsatz neuer Medien
- Ausgeprägte Fähigkeit zur MitarbeiterInnenführung und -motivation, hervorragende Kommunikationskompetenz
- Erfahrung im Umgang mit Medien und Öffentlichkeit
- Erfahrung in der Akquisition und Betreuung von Sponsoren
- Ausgezeichnete deutsche und englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift
Museums- und Ausstellungskonzept
Den Bewerbungsunterlagen ist eine höchstens fünfzehnseitige Rohkonzeption (1,5 Zeilenabstand, Schriftgröße 12. Pt.) zur Gestaltung der Jubiläumsausstellung 2018, die auch Ideen einer künftigen Bespielung (vgl. dazu http://www.hdgoe.at/wp-content/uploads/2015/11/HGOE_Strategie_Download.pdf) enthalten soll, beizulegen. Bei der ersten Grundkonzeption der musealen Gestaltung sollte auf die Geschichte der vorgesehenen Ausstellungsräume in der Neuen Burg Rücksicht genommen werden beziehungsweise auch die Geschichte des Hauses punktuell in die Kuratierung einbezogen werden. Details zur Ausstellungsfläche finden sich auf http://www.hdgoe.at/wp-content/uploads/2016/10/Raumkonzept-Neue-Burg-und-Corps-de-Logis-HGO-20-10-2016.pdf
Bewerbung
Inkl. ausführlichem CV, Zeugnisse und Empfehlungsschreiben ausschließlich online über unser Bewerberportal (http://jobs.onb.ac.at) bis spätestens 8.12.2016 mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung sowie der Museums- und Ausstellungskonzepte. Die Hearings finden am Montag, 9. Jänner 2017 statt.
Das Jahresbruttogehalt für diese Position auf Basis 38,5h/Woche liegt je nach Qualifikation und Erfahrung bei mindestens EUR 84.000,-. Diese Stelle wird vorerst auf die Dauer von fünf Jahren besetzt, gegebenenfalls ist eine anschließende Wiederbewerbung für die Stelle möglich. Frauen werden bei gleicher Qualifikation i. S. d. Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes bevorzugt aufgenommen.
Mittwoch, 26. Oktober 2016
Haus der Geschichte Österreich. Ein Vorschlag
Und was kommt dann ins Haus der Geschichte?
Ein Tintenfass vom Kaiser Franz Josef
Die Peitsche vom Fiaker Bratfisch
Ein Hut von der Schratt
Eine Bartbinde vom Renner
Ignaz Seipels Rosenkranz
Die Uniformjacke vom Dollfuss (Größe XS)
Ein russisches Schnapsglas (unzerbrochen) aus dem Nachlass von Leopold Figl
Schuhe vom Kreisky
Der Koffer von Bela Rabelbauer
Die Brille vom Sallinger und die Hosenträger vom Benya
Kurt Waldheims Satteltaschen
Erwin Proells Exemplar von "Der Schatz im Silbersee"
Der Trachtenjanker von Joerg Haider
10 Mascherln von Wolfgang Schuessel
Werner Faymanns Taxischein
Die Modelleisenbahn von Christian Kern.
Poster/in "mape 2301" im "Standard" von heute, "Nationalfeiertag", 31.10.2016
Mittwoch, 7. September 2016
Nationalgeschichte (Figurinen 40)
Sam Durant’s motorized diorama Pilgrims and Indians, Planting and Reaping, Learning and Teaching, 2006, in the exhibition “The Old, Weird America” at the Contemporary Arts Museum Houston, 2008.
Sonntag, 19. Juni 2016
Wie es gewesen ist (Figurinen 23)
"Rosa Parks". National Civil Rights Museum. Memphis, USA (Vg. auch folgenden Post "Bus, in dem Rosa Parks gesessen ist") |
Am 1. Dezember 1955 trat genau dieser Fall ein. Ein weißer Fahrgast verlangte die Räumung der reservierten Sitzreihe, in der sich Parks befand. Die übrigen Personen machten den Platz frei, doch die damals 42-Jährige weigerte sich, da sie nicht die übrige Fahrt hindurch stehen wollte. Der Busfahrer James Blake rief daraufhin die Polizei und bestand auf ihrer Verhaftung. So wurde Parks wegen Störung der öffentlichen Ruhe verhaftet, angeklagt und zu einer Strafe von 10 Dollar und 4 Dollar Gerichtskosten verurteilt.
Teilweise als Antwort auf ihre Verhaftung organisierte Martin Luther King, zu diesem Zeitpunkt ein relativ unbekannter Baptistenprediger, mit seiner Montgomery Improvement Association den Montgomery Bus Boycott, der später die Behörden dazu zwang, die Rassentrennung innerhalb von Bussen und Zügen aufzuheben, und der als Auslöser vieler anderer Proteste der Bürgerrechtsbewegung in Amerika gilt.
Das National Civil Rights Museum ist in dem Hotel eingerichtet worden, auf dessen Balkon Martin Luther King erschossen wurde.
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