Donnerstag, 6. Oktober 2016

Das Wort zum Tag

In der Zeit fordert Museumsdirektor Martin Roth Museums- und Theaterleute auf, sich dem grassierenden Nationalismus in Europa offen entgegenzustellen: "Wie großartig aber wäre es, wenn jeder, der in Europa verantwortlich ist für die Zeugnisse der Geschichte - in den Hochschulen, Archiven, Bibliotheken, Museen, Theatern, Opern -, aufstehen würde und ganz einfach erklärte, zu welchem kulturellen Selbstmord ein übersteigerter Nationalismus führt. Vor allem sollten sich jene zu Wort melden, die durch ihre Reputation, ihre Erfahrung - und ihre Macht in der Lage sind, den gesellschaftlichen Diskurs entscheidend zu prägen. Sie sollten es tun, solange sie dies noch unabhängig und mit stolzer Stimme vermögen."

Montag, 3. Oktober 2016

Ausstellungskritik

Erst jetzt entdecke ich, daß es einen Blog gibt, der Ausstellungskritiken sammelt und dazu einlädt, welche zu verfassen und zu posten.
Hier die Adresse: https://ausstellungskritik.wordpress.com
Sehr verdienstvoll - das Genre Ausstellungskritik existiert kaum, und vielleicht entwickelt sich der Blog ja nicht nur zu einem Sammelort für Kritiken, sondern auch als Ort der Reflexion über Bedingungen und Methoden der Ausstellungs- und Museums-Kritik.

Samstag, 1. Oktober 2016

Zeitreise

O



Ist das Digitale das letzte Refugium, wo Museen noch innovativ sind? Jedenfalls tut sich dauernd etwas. Das Frankfurter Staedel-Museum hat die Entwicklung seiner Gemälde-Hängungen rekonstruiert. Informativ für Museumshistoriker, aber auch mehr als nur ein Spielzeug für BesucherInnen?


Virtuell rekonstruiert: Blick ins erste Städel Museum im Palais an der Neuen Mainzer Straße von 1833. Am Ende der Raumflucht ist eine Büste des Stifters.

Mittwoch, 28. September 2016

Wertegemeinschaft

Eher mit gemischten Gefühlen lese ich, daß "Zum ersten Mal in der Geschichte des Völkerstrafrechts ist die Zerstörung von Kulturgütern als Kriegsverbrechen geahndet worden" wie etwa die FAZ schreibt.
Ein Ahmad al Faqi al Mahdi ist durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. verurteilt worden, weil er vorislamisches Kulturgut zerstört hat. Die FAZ - und der Gerichtshof? - berufen sich auf eine "Weltgemeinschaft". Aber ein solches Subjekt, das kulturelle Werte durch ihre bloße Existenz zu globalen erhebt, gibt es nicht. Das ist so fragwürdig, wie die formelle Deklaration ausgewählter Kulturgüter und -stätten als "Welterbe". Dafür gibt es keinen Addressaten, außer partikulare.
Man kann nicht für die Zerstörungen sein, aber auf wen beruft man sich legitimerweise, um Zerstörungen von kulturellen Werten zu ahnden wie Verbrechen, die gegen Menschen begangen werden? Wessen Werte werden verteidigt?


Montag, 26. September 2016

Alles muß raus. Das MOMA ganz

Das Museum of Modern Art hat seine Fotografien aller Ausstellungen seit seiner Gründung online zur Verfügung gestellt.

http://www.moma.org/calendar/exhibitions/history?=undefined&page=&direction=