Mittwoch, 6. November 2019
Dienstag, 5. November 2019
Jö wie lieb!
Freitag, 1. November 2019
Machtmißbrauch (Sokratische Fragen 46)
55 Prozent der MitarbeiterInnen des deutschsprachigen Theaterbetriebs geben an, an ihrem Arbeitsplatz unmittelbaren Machtmissbrauch erfahren zu haben, meldet Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung und sieht das Problem auch darin, dass sich Intendanten als "von der Politik installierte Machthaber im Namen der Kunstfreiheit auf Kosten anderer verwirklichen" dürfen.
Frage: Gibt es vergleichbare Untersuchungen und Zahlen für Museen? Verwirklichen sich nicht auch hier Direktoren, Manager, Kuratoren auf Kosten anderer?
Dienstag, 22. Oktober 2019
Erinnerung an glanzvolle Zeiten (Sitzen im Museum)
Sonntag, 20. Oktober 2019
Abweichende Meinung. Mal etwas zum "Eklat" Peter Handkes als Symptom des Zustandes der Kulturberichterstattung
Daß sich die Printmedien unter dem Druck der Digitalisierung rasant verändern ist nicht neu und es gibt jede Menge von Analysen dazu. Wenn mir in den letzten Monaten vermehrt aufgefallen ist, wie dünn und ausgelaugt gerade die Kulturberichterstattung daherkommt, die ohnehin ein Stiefkind selbst in den „Qualitätsmedien“ ist, dann bin ich der Entwicklung also ohnehin schon hinterher.
Es gab zwei aufeinanderfolgende, ganz und gar miteinander nicht verbundene Ereignisse, die mich jetzt veranlassen etwa (nur wenig) als Unzuständiger dazu anzumerken. Das eine Ereignis ist die mißratene Regelung der Leitung des Kunsthistorischen Museums, wo es nirgendwo über sehr schlichte Personalisierung hinausging. Und das andere, die Verleihung des Nobelpreises an Peter Handke, der zahllose Artikel nach sich zog.
Aus zwei Gründen mache ich kleine Anmerkungen: die Entwicklung scheint irreversibel. Zeitungen haben nicht mehr das ökonomische Standing um Journalisten für aufwändiges Recherchieren und Schreiben einzusetzen. Aber es gibt immer noch genug Quellen, wo man sich seriös und genau informieren kann, aber das sind dann entweder spezialisierte Medien oder/und private, zivilgesellschaftliche. Und zweitens sind die LeserInnen offenbar mündiger als man denkt. Als der Standard einige Tage nach dem sogenannten Eklat anläßlich des Besuchs Handkes in Griffen jemanden entsandte, der dort im Kaffeesud auf Spurenlese ging (lesenswert am hier verlinkten Artikel sind die Leserreaktionen), war die Reaktion (abgesehen vom immer in den Leserforen geübten Blödeleien, Schimpfereien und Polemiken) massiv kritisch gegenüber dem Artikel aber auch konstruktiv im schwarmintelligenten Zusammentragen von brauchbarer Information.
Ich gebe diese Infos um einige selbst recherchierte weiter, im Sinne von: je primitiver die Medien, desto intelligenter die Leser....
Von Christoph Deupmann kann man in einem Heft der Zeithistorischen Forschung (Heft 1/2008) sehr viel über den geschichtlichen Kontext von Handkes umstrittenen Äußerungen erfahren, aber auch, wie kompliziert und unauflöslich widersprüchlich Handkes Vermischung von politischer Haltung und ästhetischer Praxis ist. (Link)
Henrik Petersen hat im SPIEGEL sehr ausführlich den Standpunkt der Schwedischen Akademie dargestellt, der der Verleihung des Nobelpreises zugrundeliegt, ohne dessen unakzeptablen politischen Positionen außer Acht zu lassen. (Link)
Der dritte lesenswerte Text stammt von Peter Struck und ist in der FURCHE erschien. (Link)
Bemerkenswert war auch der Beitrag von Sigrid Löfller im FALTER der vergangenen Woche, der ist aber nicht online verfügbar.
Es gab zwei aufeinanderfolgende, ganz und gar miteinander nicht verbundene Ereignisse, die mich jetzt veranlassen etwa (nur wenig) als Unzuständiger dazu anzumerken. Das eine Ereignis ist die mißratene Regelung der Leitung des Kunsthistorischen Museums, wo es nirgendwo über sehr schlichte Personalisierung hinausging. Und das andere, die Verleihung des Nobelpreises an Peter Handke, der zahllose Artikel nach sich zog.
Aus zwei Gründen mache ich kleine Anmerkungen: die Entwicklung scheint irreversibel. Zeitungen haben nicht mehr das ökonomische Standing um Journalisten für aufwändiges Recherchieren und Schreiben einzusetzen. Aber es gibt immer noch genug Quellen, wo man sich seriös und genau informieren kann, aber das sind dann entweder spezialisierte Medien oder/und private, zivilgesellschaftliche. Und zweitens sind die LeserInnen offenbar mündiger als man denkt. Als der Standard einige Tage nach dem sogenannten Eklat anläßlich des Besuchs Handkes in Griffen jemanden entsandte, der dort im Kaffeesud auf Spurenlese ging (lesenswert am hier verlinkten Artikel sind die Leserreaktionen), war die Reaktion (abgesehen vom immer in den Leserforen geübten Blödeleien, Schimpfereien und Polemiken) massiv kritisch gegenüber dem Artikel aber auch konstruktiv im schwarmintelligenten Zusammentragen von brauchbarer Information.
Ich gebe diese Infos um einige selbst recherchierte weiter, im Sinne von: je primitiver die Medien, desto intelligenter die Leser....
Von Christoph Deupmann kann man in einem Heft der Zeithistorischen Forschung (Heft 1/2008) sehr viel über den geschichtlichen Kontext von Handkes umstrittenen Äußerungen erfahren, aber auch, wie kompliziert und unauflöslich widersprüchlich Handkes Vermischung von politischer Haltung und ästhetischer Praxis ist. (Link)
Henrik Petersen hat im SPIEGEL sehr ausführlich den Standpunkt der Schwedischen Akademie dargestellt, der der Verleihung des Nobelpreises zugrundeliegt, ohne dessen unakzeptablen politischen Positionen außer Acht zu lassen. (Link)
Der dritte lesenswerte Text stammt von Peter Struck und ist in der FURCHE erschien. (Link)
Bemerkenswert war auch der Beitrag von Sigrid Löfller im FALTER der vergangenen Woche, der ist aber nicht online verfügbar.
Kontroverse (Texte im Museum 956)
Auch eine Museumsdefinition
Täuscht euch nicht, Mitbürger, das Museum ist keine oberflächliche Ansammlung von Luxusgegenständen oder Frivolitäten, die nur der Befriedigung der Neugier dienen sollen. Es muß eine Ehrfurcht bietende Schule werden. Die Lehrer werden ihre jungen Schüler hinführen; der Vater seinen Sohn. Der Jüngling wird beim Anblick der Werke des Genies in sich das Gebiet der Kunst oder Wissenschaft lebendig werden fühlen, zudem ihn die Natur berufen hat. Gesetzgeber, es ist Zeit, die Unwissenheit in ihrem Amoklauf aufzuhalten, bindet ihr die Hände, rettet das Museum, rettet die Werke, die ein Hauch vernichten kann und die die geizige Natur vielleicht nie wieder hervorbringen wird."
2. Bericht über die Notwendigkeit der Auflösung der Museumskommission. Vorgetragen von (Jacques Louis) David, Abgeordneter des Departements Paris, in der Sitzung vom 27. Nivôse des Jahres II der Französischen Republik (16.1.1794).
Abonnieren
Posts (Atom)