Freitag, 31. Oktober 2025
Mittwoch, 18. Oktober 2023
Donnerstag, 13. Juli 2023
Die neue ICOM Museums-Definition in der deutschen Fassung
"Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch."
Sonntag, 28. August 2022
Die neue ICOM-Museumsdefinition. Ein Praxistest (Sokratische Fragen)
So lautet die eben beschlossenen neue Defition von "Museum":
A museum is a not-for-profit, permanent institution in the service of society that researches, collects, conserves, interprets and exhibits tangible and intangible heritage. Open to the public, accessible and inclusive, museums foster diversity and sustainability. They operate and communicate ethically, professionally and with the participation of communities, offering varied experiences for education, enjoyment, reflection and knowledge sharing.
Frage: wie viele österreichische Museen erfüllen die Kriterien der Definition?
Samstag, 27. August 2022
Warum gab es Widerstand gegen eine Museumsdefinition, die die demokratische Rolle der Institution enthielt? (Sokratische Frage)
Mit der eben in Prag von ICOM beschlossenen neuen Definition dessen, was ein Museum ist, wurde die Debatte um eine umfangreichere, komplexere und politischere Definition beendet.
Könnte es ein, daß es nicht so sehr ein Widerstand gegen Ideologie sondern gegen etwas anderes war?
Nämlich gegen die Möglichkeit, sich eigene Reflexion, aus eigener Praxis entwickelt, nicht mehr leisten zu können. Weil einem Umfang und Komplexität der angedachten Definition das bisher gerne gepflegte und entlastende das reflexhafte Memorieren einer als verbindlich angesehenen Defintion nicht mehr möglich gewesen wäre? Anders gesagt: der Rückgriff auf eine wie eine ultimative Wahrheit, die einem ersparte, die Tauglichkeit der Vorstellung vom Museum in der jeweils eigenen Arbeitsrealität zu bedenken?.
Sonntag, 8. Mai 2022
Mittwoch, 13. April 2022
Freitag, 28. Mai 2021
Museum, lebensnotwenig
Der amerikanische Kulturtheoretiker Neil Postman sprach auf der internationalen Tagung des Museumsrates ICOM von 1989 unter dem Titel Die Erweiterung des Museumskonzeptes und unter der lebhaftesten Zustimmung der Museumsleute. „Angesichts ökologischer, ökonomischer und sozialer Weltprobleme müssen ... [die] Erziehungseinrichtungen all das liefern, was die ökonomischen, politischen und sozialen Institutionen nicht zu liefern in der Lage sind. Die lebensnotwendigste Funktion der Museen ist der Ausgleich, die Balance, die Regulierung dessen, was wir die symbolische Ökologie der Kultur nennen könnten, indem sie alternative Ansichten vorbringen und so die Auswahl und den kritischen Dialog am Leben erhalten." Dies sei "essentiell" für das Überleben einer jeden Kultur.
Sonntag, 22. November 2020
Jetzt auch das noch!
Samstag, 31. Oktober 2020
Montag, 11. November 2019
Kontroverse um eine neue Definition für "Museum" von ICOM
"A museum is a non-profit, permanent institution in the service of society and its development, open to the public, which acquires, conserves, researches, communicates and exhibits the tangible and intangible heritage of humanity and its environment for the purposes of education, study and enjoyment."
Vorschlag für eine neue Museumsdefinition
"Museums are democratising, inclusive and polyphonic spaces for critical dialogue about the pasts and the futures. Acknowledging and addressing the conflicts and challenges of the present, they hold artefacts and specimens in trust for society, safeguard diverse memories for future generations and guarantee equal rights and equal access to heritage for all people. Museums are not for profit. They are participatory and transparent, and work in active partnership with and for diverse communities to collect, preserve, research, interpret, exhibit, and enhance understandings of the world, aiming to contribute to human dignity and social justice, global equality and planetary wellbeing."
Wencke Maderbacher schreibt dazu auf der ICOM Österreich-Webseite zur Tagung in Kyoto, wo diese Definition vorgestellt wurde:
"In vielen Diskussionen und Paneels wurde darüber diskutiert, dass der Entwurf für die neue Museumsdefinition mehr einem Mission Statement, als nach einer Definition, einer Beschreibung, anmutet. Sollen dann Museen, die nicht polyphon arbeiten, künftig keine Museen mehr sein? Öffnet diese Formulierung der Politik Tür und Tor taktische Wirtschaftsprojekte unter dem Deckmantel der Museumsförderung zu unterstützen? Oder andersherum, werden Museen, die dieser Definition nicht entsprechen, künftig öffentliche Förderungen untersagt? Die Argumente wurden durchaus emotional hervorgebracht und Klischees bedient, um Stimmung zu machen. Wem nützt die alte Version, wem die neue? Ist man rückschrittlich, wenn man gegen die neue Definition stimmt?
Sowohl ICOM Österreich als auch CECA International sprechen sich stark gegen den Vorschlag aus, der aktuell vorliegt. Für CECA ist es unvereinbar, dass die Kulturvermittlung aus der Definition gestrichen wird. Zwar ist man in Österreich und der Schweiz längst vom Begriff der Museumspädagogik (Education) zur Vermittlung gegangen, was man gut ins Englische mit Learning bzw. Cultural Interaction übertragen kann. Education ersatzlos zu streichen ist hingegen ein Zeichen in die falsche Richtung. Denn gerade die Kulturvermittlung war eine der ersten Disziplinen innerhalb der Institution Museum, die sich besonders intensiv für Inklusion und die Mitsprache der Gemeinschaft im Museum eingesetzt hat. Sie nun zu streichen oder für selbstverständlich zu erachten wäre Hohn."
Auch ICOM Deutschland stellt sich gegen die vorgeschlagene Definition. Allerdings läuft eine Petition, die sich für die vorgeschlagene Änderung einsetzt: Hier der Link.
Stellungnahme von ICOM Deutschland zur neuen Museumsdefinition:
Bei der Generalversammlung 2019 von ICOM in Kyoto stand die Neufassung der ICOM-Definition von "Museum" auf der Tagesordnung. Alle Mitglieder von ICOM waren eingeladen, Formulierungsvorschläge online einzureichen; es wurden auch Vorschläge aus Deutschland gemacht. Das Beratungsergebnis des beauftragten ICOM Komitees hat das Executive Board von ICOM passiert und steht nun online zur Verfügung.
Der Vorstand von ICOM Deutschland hat darauf umgehend mit einem Memorandum reagiert, weil nach unserem Eindruck der Beschlussvorschlag zwar zahlreiche Formulierungen im Sinne eines Mission Statements für das 21. Jahrhundert enthält, aber grundlegende, seit Jahrzehnten unveränderte definitorische Elemente gestrichen wurden. Dazu gehört zum Beispiel, dass Museen auf Dauer angelegte Institutionen sein müssen.
Deswegen ist ICOM Deutschland auch einem von ICOM Europe initiierten Antrag beigetreten, den Beschluss über eine Änderung der Museumsdefinition um wenigstens ein Jahr aufzuschieben.
Hier begründet ICOM selbst die Ausarbeitung einer neuen Definition:
Creating a new museum definition – the backbone of ICOM The need of a new museum definition
Over recent decades museums have radically transformed, adjusted and re-invented their principles, policies and practices, to the point where the ICOM museum definition no longer seems to reflect the challenges and manifold visions and responsibilities. We invited members and other interested parties to take part in creating a new, more current definition. New proposals were published here on a continuous basis.Following the processes of active listening, collecting and collating alternative definitions through its standing committee on Museum Definition, Prospects and Potentials (MDPP), the Executive Board of ICOM, at its 139th session in Paris on 21-22 July 2019 reached the following decision.
The Executive Board selected the below as a new alternative museum definition for a vote to be included in the ICOM Statutes instead of the current museum definition at ICOM’s next Extraordinary General Assembly (EGA), which will take place on 7 September 2019, from 9:30 to 10:30 a.m. at the Kyoto International Conference Center (ICC Kyoto) in Kyoto, Japan:
Museums are democratising, inclusive and polyphonic spaces for critical dialogue about the pasts and the futures. Acknowledging and addressing the conflicts and challenges of the present, they hold artefacts and specimens in trust for society, safeguard diverse memories for future generations and guarantee equal rights and equal access to heritage for all people.
Museums are not for profit. They are participatory and transparent, and work in active partnership with and for diverse communities to collect, preserve, research, interpret, exhibit, and enhance understandings of the world, aiming to contribute to human dignity and social justice, global equality and planetary wellbeing.






