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Donnerstag, 23. Januar 2014

Koch-Kunst. Privatisierung (1)

Albertina, Wien. Museumsshop. - Herbert und Rita Batliner haben mit der Stiftung von Teilen ihrer Gemäldesammlung Klaus Albrecht Schröder ermöglicht, aus einer grafischen Sammlung ein Museum mit Gemäldebesitz und -ausstellungen zu machen. Hier ein Schnappschuss aus dem Museumsshop der Albertina (Foto GF)

Mittwoch, 22. Januar 2014

Der Salzburger Coup. Zwei neue Stimmen und Äußerungen.

Matthias Dusini

Heute gibt es einer erste eigenständige und substantielle Äußerung eines Kulturjournalisten, fünf Tage nach der Pressekonferenz, in der eine Zusammenarbeit der Generali Fundation unter der Bedingung ihrer Übersiedlung mit dem und Integration in das Museum der Moderne in Salzburg bekanntgegeben wurde.

Matthias Dusini trennt im heute erschienenen Falter strikt zwischen Bericht (ohne jede Wertung verfasst) und persönlich gefärbtem Kommentar.
Die Übereinkunft von Generali und Salzburger Politik nennt er in der Überschrift eine "eiskalte Übernahme", einen "Deal", eine "unfreundliche Übernahme" und, in Hinblick auf die Behandlung der Leiterin und der MirabeiterInnen "jemanden das Hackl ins Kreuz hauen."
Matthias Dusini bedauert, daß die Fundation mit ihrem "kompromisslosen Arbeitsethos" abwandert und "in einem Provinzmuseum" landet. Besser sei sie wohl im MUMOK im Museumsquartier aufgehoben.
Im Kommentar zerstreut er die Sorge, der Konzern könne das Museum in ein " Marketinginstrument" verwandeln. Die Angst davor sei deshalb "unbegründet", "denn die private Foundation (...) inhaltlich weiter links als das öffentliche Museum" stehe. Außerdem werde die Leiterin verhindern, daß "die Kunst einen schicken Hintergrund für glamouröse Festspielpartys abgeben wird".
"Eigentumsfragen werden sich erst dann stellen, wenn der - bisher nicht veröffentlichte - Leihvertrag ausläuft und das Unternehmen die dann deutlich wertvollere Sammlung verkaufen wollen sollte."

Matthias Dusini: Eiskalte Übernahme: Die Generali Foundation zieht nach Salzburg.Nummer 4, 2014

Martin Fritz

Im Facebook hat Martin Fritz einige Zeilen veröffentlicht, die ich interessant fand, weil er er seit langem fundierte Kritik am Museums- und Ausstellungswesen in der Kolumne "causeries du lundi" in artmagazine betreibt. Auf manche seine Artikel und die seines Kollegen Vitus H. Weh (der seit kurzem nicht mehr in der Kolumne schreibt) habe ich verlinkt, weil die "Hauserin" oft übersehene oder unterschätzte Themen aufgegriffen haben. Ich veröffentliche seine Äußerung mit meinen Repliken.

Martin Fritz: Da ich oft gefragt wurde, was ich zur MdM-Generali Kooperation sage: Seriöserweise kann ohne Kenntnis der Verträge nichts gesagt werden. Dauerleihgaben von Privaten können Fluch oder Segen gleichermaßen sein. Die entscheidenden Punkte wären der Mitteleinsatz des Leihgebers für die Laufzeit der Leihgabe, die Verfügungsrechte und – vor allem – die Optionen der Beteiligten bei Beendigung der Partnerschaft. Also grundsätzlich, ob und inwiefern ein fairer Ausgleich der öffentlichen und privaten Interessen gegeben ist. Sicher ist es (überall auf der Welt) eine der Aufgaben von MuseumsdirektorInnen, Wege zu suchen, interessante private Sammlungen (oder Teile davon) langfristig für das eigene Haus zu „bekommen“.

Gottfried Fliedl: Sehr geehrter Herr Fritz! Man kann sich auch ahnungslos stellen. Ohne daß der Vertrag offengelegt ist - warum wohl? Und glauben Sie, er wird es je? - reicht die Pressekonferenz, um sagen zu können, dass alle Vorteile bei Generali liegen. Sie spart sich Personal, sie hat keine Infrastrukturkosten und könnte z.B. Ihre wiener Immobilie veräußern, und die Mittel von Ankäufen könnten sich mit veritabler Rendite nach der Laufzeit der Dauerleihgabe veritabel verzinst haben. Oder glauben Sie im Ernst, Generali schenkt ohne Gegenleistung seine gesamte Sammlung der Republik? Die öffentliche Hand stellt Steuergelder zur Pflege einer privaten Sammlung zur Verfügung, zu deren Beforschung und partiellen Publikation. Sie macht 25 Jahre lang - auch aus Steuergeldern - Imagepflege für einen internationalen Großkonzern, also für eine jener im sogenannten Finanzsektor tätiges Unternehmen, das unglaubliche Gewinne aus Geschäftstätigkeiten lukriert über deren - nun sagen wir - Kollateralschäden wir von Tag zu Tag mehr lernen. Der Leiterin konzedieren sie Handlungsfreiheit, möglicherweise aber im Wissen, daß ihr das absolut Unmögliche des Deals selbst bewusst ist, wie ein älteres Interview im Vergleich zur heutigen Haltung und Praxis von ihr zeigt. Bemerkenswerterweise verlieren Sie kein Wort über den Umgang mit den Mitarbeiterinnen der ja noch existierenden Foundation, kein Wort über den Umgang mit der Leiterin, kein Wort über die komplette Abwesenheit auch nur einer kritischen Zeile in der Kulturberichterstattung und last but not least kein Wort über den immanent institutionenkritischen Charakter der Sammlung, deren Potential durch die aktuelle kulturpolitische und konzernstrategische Entscheidung bis zur Lächerlichkeit degradiert und denunziert wird. Wenn Sie der Meinung sind, man kann ohne Vertrag nichts sagen, dann bemühen Sie sich doch um die Veröffentlichung des Vertrags, wenden Sie sich an die politisch Verantwortlichen, hier geht's ja nicht um klandestine Kabinettspolitik, sondern um eine öffentliche Einrichtung für die der Eigentümer, wir alle, Transparenz einfordern kann. Und zum Strukturellen der ganzen Angelegenheit, zur schleichenden oder auch gar nicht mehr so schleichenden Privatisierung - da hätten gerade Sie sehr viel Kompetenz uns zu helfen zu verstehen, was vorgeht, was wünschbar ist und vor allem, was der Unterschied von privat und öffentlich ist und in Hinsicht auf diese Unterscheidung einfach ganz und gar nicht erwünscht ist und nicht passieren darf.

Martin Fritz: Sollte die Öffentlichkeit den Vertrag kennen? Die Museum der Moderne Rupertinum Betriebsgesellschaft mbH steht im 100% Eigentum des Landes Salzburg und unterliegt der Kontrolle des Landesrechnungshofs. Es ist anzunehmen, dass der Vertrag mit Zustimmung des Gesellschafters abgeschlossen wurde. Es wird allen Beteiligten wohl offen stehen, ihre Auskunfts- und Aufsichtsrechte wahrzunehmen. Der Ball – so einer ein Match will – liegt also jetzt eher in Salzburg.

Gottfried Fliedl: Lieber Herr Fritz! Das ist die formalrechtliche Seite, gut. Umgekehrt gefragt: warum soll jene Öffentlichkeit, die idealster Träger, Finanzier und Nutznießer ist, bestimmte - entscheidende - Vereinbarungen nicht kennen? Gilt sinngemäß etwa auch für Albertina/Batliner, Belvedere/Thyssen. Welche Interessen werden durch Nichtöffentlichkeit geschützt? Und: sollen wir ernstlich unsere Ansprüche an kulturelle Einrichtungen allein via Rechnungshöfe und Betriebsgesellschaften vertreten sehen?

Dienstag, 21. Januar 2014

Ein Coup. Eine gravierende Meinungsänderung. Kommentar 3 zur Kooperation von Generali Foundation und Museum der Moderne Salzburg

Sabine Breitwieser im anlässlich ihrer Bestellung zur Leiterin des Museum der Moderne gegebenen Interview. Tageszeitung Der Standard, 13.August 2013 "...Es  gab an diversen österreichischen Museen, auch am MdM, Ausstellungen privater Sammlungen und Institutionen. In den USA ist es tabu, eine Privatsammlung auszustellen, wenn einem nicht Werke auf Dauer zur Verfügung gestellt oder im Idealfall geschenkt werden. Das ist auch grundsätzlich richtig so: Eine private Sammlung zu zeigen, sozusagen zu ihrem Upgrading beizutragen und sie dann wieder ziehen zu lassen, ist nicht Aufgabe eines öffentlichen Museums. Mein Ziel ist es, eine wichtige Sammlung an das Haus zu binden und im Dialog mit den bestehenden Sammlungen zu entwickeln, welche weiteren Impulse für die Sammlung sinnvoll zu setzen sind."
Sabine Breitwieser weiß natürlich was sie sagt und sie weiß auch jetzt was sie tut. In dem Interview, aus dem ich zitiere, erwähnt sie den Code of Ethics des Museum of Modern Art (von dem sie ja nach Salzburg berufen wurde) und wie strikt der gehandhabt wurde. Es sei dahingestellt, ob wegen eines solchen Codes die Verhältnisse in den Museen der USA wirklich so viel anders sind, als in Europa. Allein die Existenz eines Codes weist ja darauf hin, daß es etwas zu regeln gibt. Und das gilt für keinen Museumstyp mehr, als für Museen moderner Kunst. Die Verflechtung von Museum, Markt, Galerien, Händlern, Experten, Sammlern ist nirgendwo derart eng und dickichhaft verflochten. 
Sabine Breitwieser, weiß was sie tut. Und sie weiß, warum sie ihre Meinung ändern kann. Sie weiß, daß sie in Österreich anders agieren kann als anderswo. An der Albertina und an Klaus Albrecht Schröder gab es mancherlei Kritik, eine gezielte und wirksame an seinem Deal mit dem Ehepaar Batliner ist mir nicht bekannt, eine Auseinandersetzung mit Batliner und seiner Rolle in der Finanzwirtschaft auch nicht. Dabei müsste man z.B. nur die Süddeutsche Zeitung gelesen haben, seinerzeit und rechtzeitig. Als man die Stiftung Leopold einrichtete, statt die Sammlung in ein staatliches Museum zu integrieren, hat man über den Kaufpreis geschrieben. Was die Stiftungskonstruktion bedeutet, dämmert vielen erst jetzt, angesichts des Umgangs mit Restitutionsfragen und der Gründung einer Klimt-Stiftung durch Mitarbeiter des Hauses.
Weil die Verhältnisse so verschlampt sind, weil die Medien nicht reagieren oder auch wegschauen, kann Frau Breitwieser machen was sie eben macht. Was die Politiker betrifft, bleibt die Frage, wissen sie es auch, was sie tun oder haben sie ahnungslos und ohne jede Beratung agiert? Haben sie sich je mit der Frage beschäftigt, was den Unterschied von privat und öffentlich in bezug auf eine Kulturinstitution, auf ein Museum ausmacht?

(21.01.2014)

Der Ausgangstext mit den wesentlichen Informationen, einigen mir bekannt gewordenen Pressereaktionen und einem ersten Kommentar hier: http://museologien.blogspot.co.at/2014/01/ein-coup-eine-ubernahme-eine.html

Montag, 20. Januar 2014

Ein Coup. Ein zweiter Kommentar. Das Museum der Moderne in Salzburg und die Generali Foundation

Dieser Kommentar bezieht sich auf den gestern verfassten Post zur Kooperation (um das neutralste aller Worte dafür zu verwenden) zwischen der Generali Foundation und dem Museum der Moderne Salzburg. Die durch eine Presseaussendung mitgeteilten Aspekte der Kooperation sollte man dort nachlesen: http://museologien.blogspot.co.at/2014/01/ein-coup-eine-ubernahme-eine.html

Kommentar (2) 

Das Land Salzburg bezahlt den Museumsbetrieb einschließlich Erhaltung des Baues, Lohnkosten der Mitarbeiter, die Errichtung eines Depots, die Kosten der Deponierung, die Kosten der Einrichtung der Dauerausstellung, die Kosten für Marketing und Pressearbeit, für Kataloge u.v.a.m.
Die Generali-Foundation spart sich (einige ihrer bisherigen) Mitarbeiter, den Aufwand für den bisherigen Standort, den sie u.U. als Immobilie verwerten kann, sie bekommt kostenloses Image und ihre Sammlung wird über die Laufzeit der Leihgabe von 25 Jahren eine veritable Wertsteigerung erfahren (und sich damit der Einsatz des Ankaufsbudgets sehr günstig verzinsen), unter andern deswegen, weil sie eine für den Kunstmarkt attraktive "museumsreife" Sammlung eines klassischen öffentlichen Museums besitzt. Womöglich kann die Generali Foundation dann, wenn das im Vertrag nicht untersagt ist (was ich mir nicht vorstellen kann, weil das eine Schmälerung des Verfügungsrechtes über Privateigentum wäre), die Sammlung oder Teile daraus verkaufen, ohne der Öffentlichkeit etwas zu schulden.
Dabei geht es um eine Sammlung, die sich kritisch mit Politik, (Kunst)Markt, Ökonomie auseinandergesetzt hat und in der mit Hans Haacke die direkte Institutionenkritik am Museum und an seinen ökonomischen und machttechnischen Rahmenbedingungen einen prominenten Platz hatte - eine Kritik an genau jenen Machtverhältnissen und -techniken, wie sie sich im gegenständlichen Fall zeigt - einschließlich des inferioren Umgangs mit den bisherigen MitarbeiterInnen der Foundation und ihrer Leiterin, die bis heute Montag, anders als versprochen, nicht über die Absichten der Foundation in Bezug auf ihre Rolle, unterrichtet sind und die nicht über den "Deal", der ihre Arbeit in Wien beendet, unterrichtet wurden.
Nach der Transformation der Grafischen Sammlung Alberten mithilfe der Sammlung des Ehepaares Batliner (die sie dem Museum der Moderne in Salzburg zuvor angeboten hatten, aber an der Kritik an der prominenten wie, nun sagen wir mal, von vielen Jornalisten und Beobachtern als ebenso problematisch eingestuften beruflichen Tätigkeit Herrn Batliners scheiterte) und der Einrichtung der Leopold-Stiftung ist das das dritte Beispiel einer - indirekten und unterschwelligen -, Privatisierung eines öffentlichen Museums.
Es ist eine Übernahme und eine Preisgabe. Aber alle, Initiatoren wie Berichterstatter, sind zufrieden, glücklich oder gar enthusiastisch.
Der Schaden, nimmt man nicht nur diesen aktuellen Fall, sondern die genannten Beispiele ins Auge, ist nachhaltig und wird es bleiben, denn es geht um die Preisgabe eines kulturellen Projekts, das untrennbar mit liberaler und diskursiver Öffentlichkeit, öffentlicher Verwaltung und sorglicher Erhaltung, egalitärer Nutzung im Interesse aller ohne jeden Ausschluss und um auch materiell-rechtlichen Gemeinbesitz an den kulturellen Gütern verbunden war.

Ein dritter Kommentar - zu einer bemerkenswerten Meinungsänderung von Sabine Breitwieser hier: http://museologien.blogspot.co.at/2014/01/ein-coup-eine-gravierende.html

Sonntag, 19. Januar 2014

Ein Coup. Eine Übernahme. Eine Privatisierung - Das Salzburg Museum wird zum Schauplatz des Generali-Konzerns


Was?
Am Freitag den 17.1. wurde in einer in Salzburg abgehaltenen Pressekonferenz mitgeteilt, daß die Sammlung der Generali Foundation, eines großen Versicherungskonzerns, von Wien ins Salzburger Museum der Moderne übersiedelt. Die Pressekonferenz wurde von den Initiatoren dieses Transfers abgehalten: den Vertretern des Versicherungskonzerns, der Direktorin des Museums der Moderne, Sabine Breitwieser, die 1988 die Institution der Generali Fundation in deren Auftrag gegründet und eröffnet hatte, dann kurzzeitig am Museum of Modern Art New York als Kuratorin tätig war und 2013 zur Leiterin des Salzburger Museums bestellt worden war, sowie Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne).  
Die Vereinbarung sieht eine Dauerleihgabe von 2100 Werken von 250 Künstlern an das Salzburger Museum der Moderne auf 25 Jahre vor, aus der eine immer wieder modifizierte Dauerausstellung gebildet werden soll, die Bereitstellung von Personal, die Übersiedlung auch des dazu gehörigen Archivs und der Bibliothek sowie ein Ankaufsbudget, in nicht genannter Höhe, "um die Sammlung auch in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln." (Die Presse 17.01) Sabine Breitwieser, Gründungsdirektorin der Generali Foundation und bis 2007 für die Sammlung zuständig, leitet seit September 2013 das Museum der Moderne. " Sabine Breitwieser "bringt die einst von ihr gegründete und Wiener Generali Foundation in ihren Einflussbereich zurück. (...) Breitwieser stellte in Abrede, dass sie den Deal schon eingefädelt hatte, als sie 2012 ihren Top-Job als Chefkuratorin im New Yorker Museum of Modern Art zugunsten des Direktorsposten in Salzburg aufgab. Für die gebürtige Welserin ist die Fusion gewiss ein Glücksfall." ("Breitwieser holt Generali-Foundation nach Salzburg" in: Kurier, 17.01)

Warum?
„In Wien", sagte  Peter Thirring, Vorsitzender des Vorstands der Generali Holding Vienna AG, "war es gut, aber an diesem prominenten Standort am Mönchsberg spielen wir in einer anderen Liga“.  (Die Presse 17.01) Dr. Dietrich Karner, Präsident der Generali Foundation und Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Generali Holding Vienna AG und der Generali Versicherung AG sagte: "Wir werden uns weiterhin um diese Sammlung bemühen (...) Die Sammlung war für unser Unternehmen immer ein bedeutender Imageträger. Aber in Wien sind wir an Grenzen gestoßen. In Salzburg wissen wir sie in guten Hände, da gibt es viel mehr Platz, große Teile der Sammlung der Öffentlichkeit häufiger zugänglich zu machen." (Die Presse 17.01) Und derselbe in einer Aussendung der Austria Presseagentur: "Diese Partnerschaft ist auch Garant dafür, dass sowohl die Kunstsponsoring-Aktivitäten der Generali Gruppe Österreich als auch die Vermittlung der internationalen Sammlung der Generali Foundation langfristig sichergestellt sind. Ich freue mich sehr, dass die Generali Foundation mit dem Museum der Moderne Salzburg einen so kompetenten Partner unter der visionären Leitung von Dr. Sabine Breitwieser gefunden hat."
Die Museumsdirektorin Sabine Breitwieser: „Wir können mit einem Schlag Defizite der internationalen Kunst der 1960er-Jahre bis zur Gegenwart ausgleichen.“ (Die Presse 17.01) Und dieselbe: "Man müsse Museumsdirektoren wie Chris Dercon, dem Direktor der Londoner Tate Modern, einen Grund geben, nach Salzburg zu kommen." (Der Standrad, 17.01.)
Der Landeshauptmann von Salzburg, Wilfried Haslauer begründet den Nutzen, den das Land von der Vereinbarung habe so: Kunstwerke der Generali-Sammlung seien bei internationalen Leihgebern sehr gefragt: „Das bedeutet, dass wir im Gegenzug auch häufig Kunstwerke nach Salzburg holen könne, die wir ohne die Generali-Sammlung nur selten bekommen würden.“  (Die Presse 17.01) Sowie: "Mit der wegweisenden wie stringenten Sammlung Generali Foundation
am Museum der Moderne Salzburg wird das Land Salzburg ein noch stärkerer Anziehungspunkt für Kunstfreunde aus aller Welt". (Aussendung der Austria Presseagentur 17.1.)
Dr. Heinrich Schellhorn, Landesrat für Kultur in Salzburg (Die Grünen): "Die hochkarätige und international anerkannte Sammlung Generali Foundation erweitert das Potenzial des Museum der Moderne Salzburg um ein Vielfaches und bringt inhaltlich und qualitativ Neues. Das wird dem Museum, den Besucher_innen und allen Interessierten zugutekommen. Das Museum kann damit auch seinen Vermittlungs- und Bildungsauftrag verstärkt wahrnehmen. Als Landesrat für Kultur freue ich mich riesig über die Aufwertung des Museum der Moderne und bedanke mich bei der Generali Foundation und allen, die dies möglich gemacht haben." (Austria Presseagentur 17.1.)
Die Tageszeitung Die Presse vom Tag der Bekanntmachung der Vereinbarung nennt noch weitere Bewertungen, wie sie in der Pressekonferenz geäußert wurden: "Strategische Weichenstellung für Salzburg", "Meilenstein", "Aufwertung des Kulturlandes Salzburg", "Liebesheirat."
Ein Problem wird mit der Übersiedlung für das Land Salzburg größer. Das Museum der Moderne hat keine Depoträume. Andere Salzburger Museen benötigen ebenfalls dringend Depotflächen. Nun sei mit der Übersiedlung der Bedarf auf das etwa dreifache gestiegen. Deswegen habe man (Wilfried Haslauer) den schon vorbereiteten Plan Einers Depots auf dem Mönchsberg aufgegeben. Man suche eine verkehrsgünstige Immobilie auf der grünen Wiese und nennt Ende 2015 als Ziel des Einzugs der Sammlungen in das Depot. (Die Presse 17.01)

Wie?
Die Generali Foundation hat vor, ihr Haus im vierten Bezirk in Wien noch bis Ende 2015 bespielen. Keine Pläne hat sie, was mit den Räumen in Wien nach der Übersiedlung geschehen soll. Sowohl einige der Medien (nicht alle) und vor allem viele Postings in den diversen Zeitungen nennen den Umgang mit der Leiterin und dem Team der Generali Fundation irritierend und unverständlich, auch schädigend für den Ruf des Generali-Konzerns: "Auf APA-Nachfrage am Wiener Standort zeigte man sich zunächst überrascht und war seither für keinen Kommentar erreichbar." (Die Presse 17.01). Offenbar wurde die Leiterin der Generali Foundation, Sabine Folie, von der Auflösung der von ihr geleiteten Institution zugunsten einer Partnerschaft mit dem Museum der Moderne in Salzburg vom Generali-Vorstand vor der Pressekonferenz nicht informiert. „Das Haus und seine Mitarbeiter inklusive der Direktorin“ seien vor der Salzburger Pressekonferenz „nicht in Kenntnis gesetzt worden“, hieß es am Freitagnachmittag via ORFNews und Presseaussendung. Zu der "für 2015 ange­setz­ten Umsiedlung der Sammlung der Generali Foundation sowie der Bibliotheks- und Archivbestände in das Museum der Moderne, kann die Generali Foundation keine Stellungnahme abge­ben, da das Haus und seine Mitarbeiter_innen inklu­sive der Direktorin, Dr. Sabine Folie, bis heute zum Zeitpunkt der Pressekonferenz in Salzburg nicht über die Entscheidungen des Vorstandes in Kenntnis gesetzt wor­den sind." APA Aussendung, 17.1. Der Generali-Konzern hat für Montag, den 20.1. eine Information dazu angekündigt. Die Zukunft von Sabine Folie, der derzeitigen Direktorin, wird vom Präsidenten der Foundation als "noch unklar" bezeichnet. „Wir sind dafür bekannt, dass wir mit unseren Mitarbeitern sehr wertschätzend umgehen.“

Pressestimmen
"Gottfried Bechtold, der seine Werke in der Generali Foundation immer gut aufgehoben sah, hat absolut nichts gegen den Ortswechsel. Er traut aber vor allem der neuen MdM-Leiterin viel zu. Wer das Ringen um die Errichtung des Baus verfolgt und immer wieder einmal die attraktiven Ausstellungsräumlichkeiten besucht hat, der kann sich über eine Belebung der Kunsthallenlandschaft nur freuen. Mit dem Kunsthaus Bregenz, dem erwähnten MdM in Salzburg und dem Lentos in Linz wurden Fixpunkte geschaffen. Jetzt sollte nur noch das tolle Kunsthaus Graz etwas deutlicher hervortreten." Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten, 18.01
"In Salzburg kann die Sammlung der Generali Foundation – für sich und die Stadt als Kunststandort - zum heutigen Zeitpunkt noch wesentlich mehr erreichen. Sie kann einen „luftleeren Raum“ (Sabine Breitwieser, Direktorin MdM) im Museum der Moderne füllen und die Standortvorteile eines bekannten Landesmuseums für sich nutzen. Schließlich sollte das finanzielle Engagement des Generali Konzerns von Anfang an auch der Imagepflege  dienen." Ann Katrin Feßler unter dem Titel "Generalis schlauer Umzug" in: Der Standard, 17.1.
"Ein Deal, den man durchaus als Coup bezeichnen kann." Ann Katrin Fessler, Stefanie Ruep, "Kunstsammlung verlässt Wien", in: der Standard 17.01.
"Es ist ein bisschen so, als hätte im nach dem Finanzskandal von Budgetnöten geplagten Salzburg jemand ein Füllhorn ausgeschüttet: Die Generali Foundation überträgt ihre international beachtete Sammlung als Dauerleihgabe an das Salzburger Museum der Moderne". Claudia Lagler, Die Presse 17.01.

Kommentar
Ein Museum ist dann öffentlich, wenn es von der öffentlichen Hand (Staat, Land, Stadtgemeinde) erhalten und verwaltet wird, in einem gesellschaftlichen Interesse an egalitärem Zugang zu Bildung und an einem sozialen und zivilisierenden Raum, an dem die permanente Auseinandersetzung mit den Grundlagen und Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und Zusammenhalts stattfinden kann. Dazu ist die Öffentlichkeit des Museums zusätzlich noch bestimmt, nämlich als liberale - bürgerlich traut man sich angesichts dieses Vorganges (und anderer in manchem vergleichbarer) gar nicht zu sagen -, also allgemein zugängliche Sphäre des Diskurses, der Argumentation, der Willens- und Erfahrungsbildung. Materiell ist dazu die staatliche Finanzierung und das allgemeine Eigentum an den Sammlungen zwingend. Jede Partikularisierung, d.h. jede Privatheit steht im strikten Widerspruch zu den Aufgaben und zur Struktur des öffentlichen Museums.
Auch wenn man die Einzelheiten des Vertrages nicht beurteilen kann, der ja nicht oder noch nicht veröffentlicht wurde, so lassen einzelne deklarierte Vereinbarungen und die Sprachregelung der Initiatoren keinen Zweifel daran (auch wenn sie das selbst vielleicht nicht so sehen oder nicht sehen wollen), daß es sich um die Privatisierung eines öffentlichen Museums handelt. Nicht de jure, aber de facto.
Die Wendung des Vorstandes "wir spielen in Salzburg in der ersten Liga" drückt, wahrscheinlich unbeabsichtigt, das Selbstbewusstsein des Konzerns aus, die Entscheidungshoheit und Verfügungsgewalt zu haben. Der Konzern mag Mittel bereitstellen, aber diese fließen in eine Sammlung, die ihm gehört, aus der er expressis verbis Image beziehen will, und die u.U. nach der Laufzeit der Vereinbarung wieder an ihn zurückfallen kann, womöglich auch zur Veräußerung. Das ist bei einem öffentlichen Museum undenkbar. Die aus Steuermitteln gespeiste Infrastruktur kommt nun wesentlich dem Konzerninteresse zugute, Ausstellungen, Sammlungserweiterung, bauliche Investitionen wie die Errichtung des Depots, Medienarbeit und Marketing, - von allem dem profitiert der Konzern.
"Ein Deal, den man durchaus als Coup bezeichnen kann," nennt das eine Journalistin. Ja, ein Coup, auch deswegen, weil mit ihm die Leiterin der Foundation kalt abserviert wird, samt ihrem Team, weil die bisherige Arbeit des Museums abgewertet wird, von der Direktorin selbst, die vom "luftleeren Raum am Mönchsberg" spricht, so als hätten dort nicht namhafte Leiter und exzellente Kuratoren gearbeitet an Ausstellungen, von denen ich von eigenen Besuchen nur schöne und eindrucksvolle Erinnerungen mitgenommen habe. Ja, ein Coup also, ein "frech und kühn angelegtes Unternehmen", ein "Handstreich", so wie es der Duden übersetzt. Eine kalte Enteignung der Öffentlichkeit. Mit Unterstützung ihrer wichtigsten Vertreter, Landeshauptmann und Kulturlandesrat. Ein Coup, der in die Zeit passt, der aber deswegen nicht entschuldbarer oder relativierter würde.
Öffentliche Orte sind kostbare Gefäße. Es bedurfte nicht erst des in Ausmaß und Tragweite kaum abschätzbaren NSA-Skandals, um wieder einmal in Erinnerung zu rufen, wie sehr die Demokratie einer lebendigen, vitalen Öffentlichkeit bedarf und wie fragil und gefährdet sie ist. Deswegen muß man gegen jede Zumutung, auch diese, auftreten.

P.S.: Der Post gibt meinen Informationsstand vom Abend des 19.1. wieder.

Ein inzwischen am 20.1. verfasster zweiter Kommentar hier: http://museologien.blogspot.co.at/2014/01/ein-coup-ein-zweiter-kommentar-das.html 
Ein dritter Kommentar vom 21.1.: http://museologien.blogspot.co.at/2014/01/ein-coup-eine-gravierende.html


Dienstag, 11. Juni 2013

... im passenden Ambiente ... (Ägyptisches Museum München II)

Dass ein Fahrrad nicht nur ein funktionierendes Transportmittel sein muss, sondern gleichzeitig auch zum Design- und Kunstobjekt avancieren kann, zeigen Schindelhauer Bikes während der ersten Munich Creative Business Week (MCBW) vom 7. bis 12. Februar 2012 in München.

Im Rahmen der MCBW zeigt die junge Magdeburger Fahrradschmiede neben ihrer puristischen Bike-Linie auch ein neues Concept-Bike, das im passenden Ambiente des neuen Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst inszeniert wird. Zunächst als Designstudie, stellen Schindelhauer Bikes ihr Thin-Bike, ein 24-Zoll-City-Bike vor, bei dem der Name Programm ist. Allein mit seinem Look sorgt das extrem schlanke Bike für Aufsehen, und die ungewöhnlichen Features machen das Velo zu einer Besonderheit. (Velo-Total)


Dienstag, 15. Mai 2012

Museumskrise, jetzt mal Rom

Das funkelnagelneue, vor nicht allzulanger Zeit eröffnete, nach Plänen von Zaha Hadid errichtete Museum des XXI. Jahrhunderts in Rom, "MAXXI", wird sozusagen erwürgt.
7 Millionen Euro hatte es Betriebskosten, die wurden auf 4 Millionen gekürzt. Und im kommenden Jahr auf zwei. Wie der Standard berichtet (Museum unter Kuratel), gehts in Italien aber fintenreich zu. Dem Museum, das 2011 50% Eigendeckung vorweisen konnte, das sich aber unter den neuen Bedingungen weigerte ein Budget zu beschließen, ließ man 10 Tage Zeit, das fehlende Geld aufzutreiben. Dann kam die staatlich verordnete Zwangsverwaltung.
Die Autorin des Artikels vermutet, daß auf Weise eine Privatisierung durchgesetzt werden soll. Ich frage mich, wer an einem Museum unter Renditeerwartung interssiert sein könnte. Oder geht es um ideologische Hegemonie? Interessant auch das Verhältnis von Errichtungs- und Betriebskosten. 180 Millionen, die man nun, je nach Prognose über den Verlauf der Sparwelle, gegen 4 oder 2 Millionen pro Jahr abwägen kann. Nicht nur für Dorfmuseen gilt: eröffnen ist schön, betreiben schon weniger.

Samstag, 31. Dezember 2011

Eine Jahresbilanz für (deutsche) Museen

Niemand geringerer als der Präsident des Deutschen Bundestages zieht in DIE ZEIT (hier der ganze Text) eine Museumsbilanz für das Jahr 2011.

Wirklich neu ist keine seiner Beobachtungen, aber Amt, Zeitpunkt und Publikationsort machen das doch zu einer bemerkenswerten Äußerung.

Der rote Faden des Essays ist die Unterdotierung der Museen, die weniger mit den Sparhaushalten zu tun habe, als mit einer unausgewogenen Kulturpolitik, die Neubauten oder private Gründungen asymmetrisch fördere und so die Budgets traditioneller Häuser schmälere.

Lammert hat also zwei Entwicklungen im Auge, die zwar ebenfalls nicht ganz neu sind, die aber in Zukunft noch mehr Rolle spielen werden - die Privatisierung der öffentlichen Aufgaben der Museen mit der Konsequenz größerer Einflussnahme Privater auch auf diesen kulturellen Sektor und die Orientierung der Museumspolitik an populären Standards unter Vernachlässigung der Nachhaltigkeit.

Letzteres illustriert er eindrucksvoll an den zum Teil dramatisch schrumpfenden Ankaufsbudget. Hier hat Lammerts Argumentationen seine Schwachstelle, weil sie völlig einseitig an der Idee der Bewahrung und Pflege des kulturellen glanzvollen Erbes orientiert ist. Noch interessanter würde die Kritik als eine auch an den inhaltlichen Ausrichtungen der Museen interessierte.

Seine Kritik schließt aber auch die Schwächung des öffentlichen Status des Museums mit ein, die Auszehrung der Idee der staatlichen Verantwortung für das Museum. Lammert nimmt mit Hinweis auf die mit öffentlichen Geldern geförderte Gründung des Privatsammler-Museums Brandhorst in München sogar das Wort "Refeudalisierung" in den Mund.

Immerhin bemerkenswert, daß mal eine "Jahresbilanz" Museen überhaupt auftaucht.

Freitag, 8. Juli 2011

Schöne Aussichten (2)

Eine andere schöne Aussicht auf künftige Privatisierungsstrategien als die, die anläßlich der "Einbürgerung" von Kunsthallen-Sponsoren in Wien sichtbar ist, bietet Italien, das vom generellen 'Sparkurs' und dem speziellen berlusconischen im Kulturbereich gebeutelt wird. Nach den Hiobsbotschaften wie der vom drohenden 'Zerfall' Pompeis, bietet sich eine rettende Lichtgestalt an. Wo der Staat versagt, springt der Schuhhändler ein. Freilich einer, der Milliarden umwälzt und so ein wenig etwas weglegen kann, um gleich 'alles' zu retten, Pompei, die Mailänder Scala und das Kollosseum. Märchenhaft. Selbstlos ist der Unternehmer nicht, jeweils langfristig laufende Verträge kommen seinem Marketing und so also seinem Profit zugute. Aber wenn damit "Weltkulturerbe" "gerettet" wird...

Wer genauer nachlesen will, kann das in der NZZ Online hier tun.

Schöne Aussichten (1)

Eine Ahnung von der künftigen Entwicklung der "Privatisierung" im Kulturbereich am Beispiel der Wiener Kunsthalle gibt eine ausführliche Darstellung Thomas Trenklers im Standard. Statt die persönlichen Attacken auf den Leiter der Kunsthalle fortzusetzen wird hier unter dem Titel "Es soll von vornherein jeder Anschein vermieden werden, wonach in Österreich gegen Bezahlung ..." dokumentiert, wie der Deal Geld für die Kunsthalle gegen Staatsbürgerschaft betrieben wurde und vom wem.

Samstag, 5. März 2011

Märchen

Carlos Slim Helù gilt als der reichste Mann der Welt. His grey pinstripe suit may be made by Brioni, the fine Italian tailors, but his watch is a very ordinary-looking plain dial with a leather strap. Er lebt in Mexico. Sein Geld scheint er mit Finanzspekulationen gemacht zu haben. Mit 17 war er Millionär.  So ging es über die Jahre munter weiter. Eine einzelne Transaktion - eine Milliarde. Heute umfasst Slims Firmenimperium so ziemlich alles was man zum täglichen Leben braucht. Anläßlich der Privatisierung des staatlichen Telekommunikations-Konzerns war er der Nutznießer und erwarb den auf 10 bis 12 Milliarden Dollar Wert geschätzten Konzern um 1,8 Milliarden. Slim Helù ist Sohn libanesischer Einwanderer. “When I was little I went to the Aztec pyramids with my parents. And I remember feeling such admiration, being so impressed. And proud of the Mexicans who had made them.” Dann hat ihn seine Frau in die Welt der Kunst eingeführt. Sie haben eine Auktion besucht und wie es so kommt: Eigentlich wollten sie nur Möbel ersteigern zum Einrichten ihres Hauses, am Ende gingen sie mit einem flämischen Gemälde aus dem 16. Jahrhundert nach Hause. Das wurden dann so um die 66.000 Kunstwerke. Und für die schenkt Herr Carlos Slim Helù ein von seinem Schwiegersohn entworfenes und nach seiner Frau benanntes Museum. Museo Soumaya. 
Man vermutet, daß bei der Privatisierung von Telmex Korruption im Spiel war. Wikipedia: Telmex ist für Globalisierungskritiker das Paradebeispiel einer gescheiterten, zu einem Monopol führenden Privatisierung. Telmex ist heute das bei weitem größte private Unternehmen Mexikos und dominiert die Mexikanische Börse, deren Vizepräsident Slim eine Zeit lang war. 
Slim Helu gründet eine Stiftung zur Wiederbelebung der Altstadt von Mexico City, deren Vorsitzender er ist. Er kündigt den Kauf hunderttausender Billigcomputer, die an Schüler verschenkt werden sollen, an.
I
n the lobby of his headquarters, housed in an unassuming building in the city’s upmarket business district, is a bronze of Michelangelo’s Pietà, while the walls are covered with Van Goghs, Renoirs and El Grecos. Das Museum wird in Mexico City stehen.
When you buy a collection, you have to exhibit it ... You have to share it. When I started buying art, in Mexico the museums didn’t have many European works... So that was when I began to buy European art.
Man wird das Museum ohne Eintrittsgeld zu bezahlen besichtigen dürfen. Noch aber genießt der Hausherr sein Recht, auch mal mitten in der Nacht durch die Gänge des mit griechischen Marmorfußböden ausgekleideten Gebäudes zu streifen.

Alle deutschsprachigen Zitate aus Spiegel online, alle englischsprachigen aus The Telegraph