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Mittwoch, 24. Juli 2019

25 Jahre Artenne Nenzing




Ich habe eine große Wertschätzung für die Vorarlberger Museen, aber es gibt Orte, die nicht so einfach als Museen funktionieren, sondern als kulturelle "Umschlagplätze", wo das Ausstellen nur eine unter anderen Praktiken ist.

So ein Ort ist der Werkraum im Bregenzerwald und so ein Ort ist die Artenne Nenzing, wo seit 25 Jahren Hildegard und Helmut Schlatter vorbildliche und erstaunliche Initiativen setzen.

In diesem Jahr des Jubiläums gibt es viele Veranstaltungen und viel zu feiern.
Für den Herbst ist eine Veranstaltung geplant in der generell über Kulturarbeit im ländlichen Raum gesprochen werden soll. Für die im bescheidenen Rahmen liegende Finanzierung wird via Crowdfunding noch Geld eingeworben.

Ich werbe hier für den Ort, die Artenne und ihre Ausstellungen und Veranstaltungen und für eine Mitfinanzierung der geplanten Veranstaltung.

Hier der Link zum Crowdfunding und einem kurzen Film, und hier ein Link unter dem sich die Artenne vorstellt.

Und hier der Link zur Homepage der Artenne.






Freitag, 16. Mai 2014

Das Caixa Forum Madrid



Die spanische Caixa, "Kassa" ist eine Großbank, die die größte Kulturstiftung der Welt unterhält und in ganz Spanien verschiedene Einrichtungen errichtet hat und betreibt. 2008 wurde das CaixaForum in Madrid eröffnet, auf dem Gelände und unter Verwendung von Gebäudeteilen eines ehemaligen Elektrizitätswerk, dem Central Eléctrica del Mediodía. Das Forum liegt in unmittelbarer Nähe der Museen Prado und Reina Sofia. Das von den Architekten Herzog & de Meuron geplante Gebäude ist ein Forum für Musik und bildenden Kunst, Ausstellungen, sozialen Programmen, der Bildung und der Geisteswissenschaften. Es steht damit weit mehr in der Tradition der Kulturhäuser, aus der etwa (in der französischen Tradition) das Centre Pompidou in Paris entwickelt wurde, als in der des Museums, als welches das CaixaForum gelegentlich bezeichnet wird.
Das Forum ist ein Beispiel dafür, wie sehr Architekturfotografie ein Gebäude weitab seiner tatsächlichen Dimension und Situierung verändern, um nicht zu sagen, verfälschen kann. Ich hatte ein großzügiges Gebäude erwartet, mit einem ebenso großzügigen eleganten Foyer, das sich monumental in seiner städtischen Umgebung positioniert. Tatsächlich ist das Gebäude maßstäblich im Vergleich zu umgebenden Wohnbauten durchaus angepasst. Auch der offenbar meist mit Weitwinkel fotografierte Vorplatz ist ein bescheidener, zur Hauptstraße hin geöffneter Vorraum, von dem aus man das Gebäude betritt. Dessen Besonderheit ist, daß es wie abgeschnitten weit auskragt und den Platz gewissermassen teilweise überkragt. Dabei ist die Höhe so knapp bemessen, daß man das Gefühl hat, man kann grade noch unten durchgehen. Mit einer ziemlich verschachtelten Zugangssituation, unglücklicher Platzmöblierung und der relativen Dunkelheit dieser Zone, kam mir dieser Teil des Gebäudes ziemlich verunglückt vor, abweisend, alles andere als zum Verweilen und Aufenthalt einladend. Ausgerechnet dort steht man Schlange, wenn man zu einer vielbesuchten Ausstellung will.
Ohne eine singuläre expressive Geste kann offenbar heute kein Museums-, oder wie in diesem Fall, Ausstellungsbau mehr bestehen. Das eine "Überraschungselement" ist das statisch gewollt widersinnig wirkende vom Grund wie abgeschnittene Gebäude, das andere eine Überdachung aus perforierten, rostbraunem Material, dessen Ornamentalität und Lichteffekte sich allerdings im Inneren, wenn man das eher konventionell möblierte Café besucht, als nicht besonders spektakulär entpuppt.
Im Vergleich zu Fotos entpuppte sich der Veranstaltungssaal und das zugehörige Foyer als besonders merkwürdig. Was auf Fotos unglaublich elegant und weit wirkt, verliert durch seine in Wirklichkeit geringere Dimension, vor allem aber sind wir hier in einem nur durch Kunstlicht erhellten Untergeschoß, dessen braune, "erdige" Täfelung eher stickig und höhlenartig auf mich gewirkt hat, als elegant.
Das Innere ist ein Pasticcio von Stilen und Materialen. Man betritt den Ausstellungsteil über eine Metalltreppe, das Geschoß mit Empfang und Kassen hat einen Metallboden, in dem sich die frei und gebogen durch den Raum schwingenden Leuchtstoffröhren spiegeln. Die sechs Geschosse sind durch ein gesondertes Treppenhaus in kühler Farbigkeit und jugendstilhafter Geschwungenheit erschlossen. Die eigentlichen Ausstellungsräume unterscheiden sich als pragmatische Zeigeräume in nichts von konventionellen White Cubes.
Den spektakulärsten und - auch von den Besuchern - meistfotografierten Teil des Forums findet man seitlich vor dem Gebäude.  Die Feuermauer des Nachbarhauses wurde mit mit rund 15.000 Pflanzen und 250 Pflanzenarten bepflanzt (Patrick Blanc), ein von Wasser durchrieselter vertikaler Garten.





Fotos G.F. 2014