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Montag, 18. Mai 2020

Individualisierung, nachts im Museum


Wie die Süddeutsche Zeitung jüngst berichtet, ist ein  25 Jahre alter deutscher (das musste wohl sein für eine deutsche Zeitung) Student wurde am Sonntag in Sidney festgenommen, nachdem er in der vergangenen Woche eine nächtliche Tour durch Australiens ältestes (verschärft den Tatbestand!) Museum unternommen hatte. Einem Polizeibericht zufolge ist der Mann in der Nacht (hat wohl Nachts im Museum gesehen) von Sonntag auf Montag gegen 1 Uhr nachts in das naturhistorische Museum in Sydney eingebrochen und hat dann einen gemütlichen 40-Minütigen Ausflug durch die Ausstellung gemacht.
Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen dabei nicht nur, wie der Mann einen Cowboy-Hut (?) aufsetzt und damit umherläuft, sondern auch mit Exponaten für Selfies poste. Dafür legte er sogar seinen Kopf zwischen die Zähne eines T-Rex-Skeletts. Der 25-Jährige soll allerdings auch etwas gestohlen haben: den Hut und einen nicht genauer benannten Kunstgegenstand. Der Student soll sich dem Guardian zufolge am Sonntag schließlich selbst der Polizei gestellt haben und am Montag einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.

Dienstag, 16. Mai 2017

Figurinen im Museum 65




Mannequin torso, ‘Chesty Bond’, plastic / paint, Bonds Industries Limited, Sydney, Australia, c. 1950

Samstag, 18. Juni 2016

Sonntag, 10. Februar 2013

Audience Development

Im „Museum of Contemporary Art“ in Sydney lädt der australische Künstler Stuart Ringholt zu drei Nackt-Führungen ein. Foto: Image courtesy the artist and Milani Gallery, Brisbane, Photograph Nick McGrath

Mittwoch, 25. April 2012

Das Ewigkeitsversprechen des Museums

MONA. Hobart (Tasmanien); Australien

Ein Museum - MONA

Der Australier David Walsh, geboren 1961, hat ein Wettsystem erfunden, das ihn unter amderem bei Pferderennen reich machte. Als Beruf gibt Wikipedia "gambler" an. 2001 gründete er im tasmanischen Morrila ein Museum of Antiquities, das in das Museum of Old and New Art, MONA, umgewandelt wurde.

Das MONA, das sein Schöpfer als subversives Disneyland für Erwachsene bezeichnet, liegt (Hobart; Tasmania) in einem Weingut und ist Teil einer Anlage, zu der ein Weinkeller, eine Brauerei, ein Restaurant, ein Hotel und - ein Friedhof (hier) gehören.

Das neue Museum zeigt rund vierhundert Werke - alle aus der Privatsammlung von Walsh und alle um Sex und Tod kreisend. In der Australischen Presse wurde das Museum höchst ungnädig aufgenommen:"MONA is the art of the exhausted, of a decaying civilisation. Display lights and taste and stunning effects illuminate moral bankruptcy. What is highlighted melds perfectly with contemporary high fashion, design, architecture, cinema. It is expensive and tense decay." Das Museum sei "macabre and ungodly."

Das Museum ist aber erfolgreich, wird reichlich besucht und ist medial weltweit zur Kenntnis genommen. Und es ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für eine bis vor kurzem unbekanntere und vergessenere Region Australiens: Tasmanien, lange Zeit Strafkolonie und Gegend einer der brutalsten Ausrottungskampagnen der indigenen Bevölkerung.

Zum Angebot des Museums gehören Führungen, bei denen alle Beteiligten, einschließlich Führungsperson und Aufsicht, nackt sind. Dem Smithsonian-Magazin war das einen umfangreichen 'Reisebericht' von Tony Perrotet wert (hier), der unbedingt lesenswert ist, nicht nur wegen der Beschreibung der kuriosen 'Nudisten'-Führung, sondern auch wegen der ausgezeichneten Informationen zum Museum und dem ausführlichen Interview mit dem Gründer. Und wegen der schönen 'Ursprungsgeschichte' über den Zwölfjährigen, der, statt wie seine Mutter sonntags die Kirche zu besuchen, in das Tasmanische Museum geht, um dort Dinosaurierknochen zu sehen, byzantinische Münzen  und Reste eines antarktischen Waldes.