Mittwoch, 9. September 2015

Peter Pakesch. Am Ende?

Wenn die lokal maßgebliche Zeitung von einer vorzeitigen Vertragsbeendigung seitens Peter Pakesch am sogenannten Universalmuseum Joanneum berichtet, darf man annehmen, daß das nicht aus Jux veröffentlicht wird. Ja vielleicht hilft hier die Zeitung sogar ein wenig nach, schubst ein bisserl.
Die Kritik des Bürgermeisters an der Kunsthaus-Ausrichtung muß Peter Pakesch sehr getroffen haben und er hat, wie schon bei Gelegenheit anderer Kritik an ihm, internationational Solidarität abgerufen. Ein Zeichen der Schwäche, nicht wie er galubte, der Stärke. Die hat man glaubhaft, vor allem für sich selbst, oder man muß sie sich bescheinigen lassen. Das war immer eine seiner großen Schwächen: eine geradezu unglaubliche persönliche Unsicherheit.
Als Grund für den Rückzug wird nun sein Verhältnis zum Kulturlandesrat genannt. Und wenn der (mit) hinter Nagls Angriff stand? Um so schlimmer. Als Motiv für den Rückzug wird nun die Sparpolitik des Landes genannt. So könnte er sich leidlich aus der Affaire ziehen, als ein Museumsleiter, der es nicht weiter verantworten will, daß das Museum "am Limit" (so etwa seine Worte) arbeiten muß. Andrerseits: Mit nichts war Pakesch so verbunden, wie mit dem Kunsthaus und daher war er nirgendwo so angreifbar.
Zugleich war das eine von Pakesch unabhängige Hypothek, daß das ursprünglich als städtische Einrichtung gedachte Kunsthaus aus finanziellen Gründen in das Joanneum eingegleiedert worden war und damit mit der existierenden Neuen Galerie und dem Joanneum überhaupt ein Spannungsverhältnis entstand. Sein überproportianles Engagement für das Kunsthaus wirkte zusätzlich im Haus negativ, auch noch nachdem er seinen - tatsächlichen oder vermeintlichen - "Rivalen" Peter Weibel (völlig zu Recht) gekündigt hatte.
Das ist noch kein "Nachruf zu Lebzeiten", noch ist nicht sicher, ob alles so stattfindet wie berichtet. Aber Pakesch wollte schon früher weg, bewarb sich (ohne die MitarbeiterInnen zu informiren) an anderen Museen. Erst wenn er tatsächlich "kündigt" könnte man mal genauer fragen, was seine Direktion für das Joanneum insgesamt bedeutet hat.

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