Donnerstag, 27. Februar 2014

"Holt mir den Hasen raus!"

Kritikerpoesie, so könnte eine 'Kolumne' in diesem Blog heißen. Aber davon gibt es zu viel.
Zu Höchstform läuft im STANDARD Anne Katrin Fessler auf, wenn es um den "Charme des Mümmlers" geht, von dem uns zuallererst versichert wird, daß es sich anders als "hartnäckige Gerüchte" nicht um einene Katze handelt.
Sondern um was? Um DÜRERS HASEN, der, so die Überschrift, seinen "Winterschlaf beendet" hat. Und zwar deswegen, weil er im März mal wieder gezeigt wird, und zwar in einer Ausstellung zur Gründungsgeschichte der Albertina.
Die Querele um eine angeblich 2005 nicht eingeholte Genehmigung, Dürers Blatt in ausländischen Museen zu zeigen, nimmt die Berichterstatterin zum Anlaß, ihrer Eloge auf das Tier "mit den langen Löffeln und flauschigem Winterpelz" noch Anekdoten zu seiner sicheren Verwahrung hinzuzufügen. Bekanntlich tröpfelte es ja mal in den Speicher der Albertina, der zwar bomben- und einbruchssicher aber offenbar (damals) nicht ganz wasserdicht war.
Der Satz "Holt mir den Hasen raus", den uns Frau Fessler von Klaus Albrecht Schröder dankenswerter Weise überliefert, ist nicht nur ein Kulminationspunkt in ihrer Kurzprosa, er läßt uns den Albertinadirektor auch als Mann mit energischem Zugriff und Sinn für das Wessentliche in Augenblicken der Gefahr noch mehr schätzen als ohnehin schon immer.

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