Samstag, 10. August 2013

Ein Museum: Gorée - Gedächtnisort des Kolonialismus


Gorée ist eine nahe der senegalesischen Hauptstadt Dakar liegende kleine Insel, die seit ihrer "Entdeckung" durch portugiesische Seefahrer in schnell wechselnder Abfolge Kolonialbesitz verschiedener europäischer Nationen war und lange Zeit als ein wesentlicher Umschlagplatz für den atlantischen Sklavenhandel galt.
Als dafür zentralen Ort wurde ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes Haus identifiziert, das in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts als "Sklavenmuseum" eingerichtet wurde.

Spätere Forschungen haben sowohl die Rolle der Insel wie die Funktion des Hauses stark relativiert (es war sehr wahrscheinlich nicht der Punkt, von dem aus Sklaven verschifft wurden), aber inzwischen war Gorée unter die UNESCO - "Welterbe" - Stätten aufgenommen und durch englischsprachige Publikationen sehr bekannt und namentlich zum Identifikationsort für aus Afrika stammende US-Bürgern geworden.


Gorée scheint anziehend für symbolische Politik zu sein: mehrere amerikanische Präsidenten waren hier, zuletzt, Obama, aber auch Nelson Mandela oder Papst Paul II.
An die 200.000 Besucher im Jahr soll das Musée des Esclaves und damit die kleine Insel haben, die vom Staat Senegal als einer seiner wichtigen Gedächtnisorte angesehen und gepflegt wird.

 So wurde die Insel, auf der es noch ein Historisches Museum gibt (in einem im 19.Jh. errichteten Fort der Franzosen) und ein 1994 eingerichtetes Frauenmuseum, das als erstes (und einziges?) in Afrika gilt. Dies liegt dem Sklavenmuseum unmittelbar benachbart und fungiert nicht nur als Ort der Dokumentation und Archivierung, sondern engagiert sich auch in der Ausbildung von Frauen.






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